Montag, 10. April 2017

Elephant-Sanctuary

Okutala setzt sich auch für Elefanten ein. Im eigenen Elephant-Sanctuary werden verwaiste Elefanten aufgenommen und auf die Auswilderung vorbereitet.
Das bringt natürlich auch Regeln für die Volontäre mit sich, zum Beispiel, dass die Tiere nicht aus der Hand gefüttert werden dürfen.
Jeden morgen wurde das Gemüse für die Elefanten geschnitten und dann gings mit dem Auto zur Anlage. Wer vielleicht denkt, dass ein Pferd viel Arbeit macht... die fünf Elefanten dort, hinterlassen so viel Dung, wie 40 Pferde. Dementsprechend waren wir hier immer ganz schön mit Ausmisten beschäftigt. In der Zwischenzeit kamen die Elefanten aus Sicherheitsgründen in ein Nebengehege gesperrt, oder ganz rausgelassen.
Neben Gemüse bekommen die Elefanten auch jede Menge Luzerneheu und Kameldornschoten und bergeweise Äste.
Die Schoten werden zusammen mit dem Gemüse überall im Gehege versteckt um die Tiere zu beschäftigen. So müssen sie auch Steine und Baumstämme bewegen um an die Leckerbissen zu kommen.
 
Kameldornschoten und Gemüse für die Elefanten
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Im Moment leben im Elephat-Sanctuary Dumbo, Tala, Stouter und Loxy. Sie sind alle zwischen vier und fünf Jahre alt und somit aus Elefantensicht im Vorschulalter. Die vier sollen, wenn sie etwas älter sind in ein anderes Gebiet auf Okutala gebracht werden, wo eine einsame Elefantenkuh lebt. Elefanten können über sich über sehr weite Distanzen miteinander verständigen und es spricht vieles dafür, dass die vier mit der Elefantenkuh bereits in Kontakt sind und kommunizieren. Die Hoffnung ist, dass die Elefantenkuh die Führung über die kleine Herde übernimmt und für eine ordentliche Erziehung sorgt, denn ohne so eine Erziehung, werden ausgewilderte Elefanten oft zu "Problemtieren" und eine Gefahr für Menschen, da sie keinen Respekt mehr vor ihnen haben. Die Elefantenkuh ist äußerst scheu und meidet Menschen, also optimale Bedingungen für eine Auswilderung. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass alles klappt.








Gemeinsames Schlammbad















































 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Und dann war da noch Khoadi ;). Khoadi ist zwei Jahre alt und hat ein schlimmes traumatisches Erlebnis hinter sich. Wie leider so oft kam es zum Konflikt zwischen Mensch und Wildtier und die Farmer wollten eine Elefantenherde bei sich einfach nicht haben. Khoadis Herde wurde mit Schüssen von einem Wasserloch vertrieben, nur der Kleine blieb alleine zurück, er konnte mit der Herde nicht mithalten. So irrte er alleine umher und als die Herde zurück kam um ihn zu suchen, war er bereits nicht mehr dort und so zogen die Elefanten ohne ihn weiter. Eigentlich sein Todesurteil, da er noch immer auf Milch angewiesen war.
Doch er wurde gefunden und, da man die Herde nicht mehr ausfindig machen konnte, nach Okutala gebracht. Eine tierärztliche Untersuchung ergab, dass Khoadis Hinterbeine verkrümmt und nicht richtig verwachsen sind, deshalb konnte er damals nicht mit der Herde mitrennen. Außerdem war er stark verwurmt und in sehr schlechtem Allgemeinzustand.
Elefanten haben eine unglaublich starke Bindung zu ihren Familienmitgliedern. Khoadi hat den Verlust seiner Herde nie ganz überwunden und leidet seitdem an Depressionen. Seine neue Bezugsperson ist die Tierärztin, die, seit er auf Okutala ist, jede Nacht bei ihm im Stall schläft. Hat sie mal ein oder zwei Tage aufgrund ihrer Arbeit nicht so viel Zeit für Khoadi, stellt er sofort das Fressen ein.
Khoadi`s Beine haben sich verbessert und die Tierärztin hofft, dass sich die Verkrümmung herauswächst und Khoadi somit eines Tages wieder normal laufen kann. Dann besteht die Möglichkeit, die anderen vier Elefanten noch etwas länger zurückzubehalten und Khoadi mit ihnen zusammen auszuwildern, schließlich versteht er sich sehr gut mit ihnen. Ändert sich an Khoadis Situation nichts, wird er keine Überlebenschancen in freier Wildbahn haben. Aber auch dann hat er mit Okutala einen schönen Ort gefunden, eben weil die Elefanten hier auch freilaufen dürfen und er super versorgt wird.

Khoadi

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