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Montag, 31. August 2015

Heute einfach mal ein paar Bilder ;)

Hallo ;)
Bin ja noch im Urlaub am Mondsee und wollte Euch einfach auch ein bisschen Teil haben lassen. Hab heute beim Wandern sogar ein paar Gämsen entdeckt ;)

Die Drachenwand, da hab ich mich stundenlang hochgekämpft ;)

Aussicht von der Drachenwand


Das Drachenloch, um das sich hier so viele Legenden ranken... die Art Legenden, in denen Ritter noch Drachen erschlagen ;)









Drachenwand im Licht der untergehenden Sonne

























Meine Wanderung begann am Fuße der Drachenwand, leider ohne Hund, da der Weg schon als sehr schwer ausgeschildert war und die Kletterelemente für Kimo einfach nicht zu meistern gewesen wären. Schade eigentlich, er ist echt ein super Begleiter.
Der Weg hat mir echt alles abverlangt, aber gerade deswegen hatte ich da oben auch meine Ruhe, ich finde es gibt nichts schlimmeres, als diese Massentourismus-Berge, wo bis oben hin Teerstraßen verlaufen und ein Menschenaufkommen ist, dass alles zu spät ist.
Der Aufstieg war relativ ereignislos, super Aussicht und eine echte Herausforderung ;)
Aber beim Abstieg hatte ich wirklich wahnsinniges Glück. Ich hörte ein Rascheln und blieb stehen, aus dem Wald tauchten drei Gämsen auf! Ich habe mich wirklich total gefreut endlich mal welche außerhalb eines Wildparks zu sehen und die drei ließen sich durch mich kaum stören! Ich setzte mich hin und beobachtete sie eine Zeit lang, sie ließen mich nicht aus den Augen, zeigten aber auch keine Scheu und näherten sich mir bis auf 50 m. Nach ca. 15 Minuten schlugen sie den Weg wieder zurück tiefer in den Wald ein und ich verlor sie aus den Augen.
Ich setzte meinen Abstieg fort und stieg in eine Schlucht hinab, als ich auf der anderen Seite schon wieder hochstieg, nahm ich auf der gegenüberliegenden Seite eine Bewegung war. Ich dachte mir noch: nein, das kann jetzt nicht sein, wie viel Glück habe ich denn heute?!, denn zwischen den Bäumen kam noch eine Gämse hervor, aber damit nicht genug, hinter ihr stackste noch etwas unbeholfen ein Jungtier her!!! Für mich definitiv das Highlight meiner Tour ;)

Ich bin schon gespannt wo es morgen hingeht, bestimmt kann mein Hund dann auch wieder mit. Außerdem würde ich mir die Gegend unheimlich gerne mal vom Pferderücken aus anschauen ;) Hoffentlich spielt das Wetter mit, ab Mitte der Woche soll`s ja schlechter werden...

Montag, 18. August 2014

Voller Einsatz bei den Zebras

Kumani und Stripes

Kumani




















Stripes
Mein Volontariat im Zoo Zürich ermöglichte es mir auch, die beiden Chapman-Steppenzebras Stripes und Kumani etwas näher kennen zu lernen.
Als ich das erste Mal mit der Tierpflegerin ins Gehege ging, standen die Zwei bereits neugierig neben der Tür und musterten mich, blieben jedoch auf Abstand. 







Chapman-Steppenzebras Stripes und Kumani
Zu meinen Aufgaben bei den Zebras gehörte das Ausmisten und das Füttern, bei letzterem war jedoch Vorsicht geboten.
Stripes und Kumani folgten mir fast immer durch die Außenanlage und verhielten sich stets friedlich, wenn man allerdings das Futter platziert hatte, kam es zwischen den Zebras oft zu Futterneid und Stripes begann mit Tritten Kumani auf Abstand zu halten. Ich musste also immer aufpassen, dass ich außer Reichweite der Hufe war. Manchmal jagte der Hengst Kumani auch ein wenig durch das Gehege, sein aggressives Verhalten richtete sich zwar nicht gegen mich, aber erzählt das mal einem Zebra, dass im vollen Galopp auf euch zu kommt ;) (ich wollte jedenfalls nicht ausprobieren, ob sie noch vorher bremsen würden).

Kumani
Ansonsten war die Arbeit bei den Steppenzebras immer ganz besonders toll, vor allem, da ich ihnen so nahe sein konnte, manchmal standen sie nur eine Armlänge von mir entfernt. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, die Hand auszustrecken, um die Beiden kurz zu streicheln, aber das war ihnen dann doch nicht so geheuer, erst an meinem letzten Tag blieb Stripes zu meiner Überraschung stehen und ich strich ihm ein paar Mal vorsichtig über den Kopf. Das er mir anscheinend mittlerweile etwas vertraute, hatte sich zuvor gezeigt, als er und Kumani zum ersten Mal in ein anderes Gehege gebracht wurden:
Direkt neben dem Zebragehege, war die Außenanlage der Oryxantilopen (auch hier durfte ich reinschnuppern), verbunden über einen engen Gang. Um den Tieren etwas Neues bieten zu können, gab es Überlegungen, dass die beiden Tierarten vorübergehend Gehege tauschen könnten. Während die Antilopen noch im Stall waren, sagte die Tierpflegerin mir, ich könnte mit dem Futtereimer schon einmal versuchen, ob ich es schaffe, die Zebras in das andere Gehege zu locken.











Stripes
 Ich machte mir ehrlich gesagt nicht so große Hoffnungen, versuchen wollte ich es aber trotzdem auf jeden Fall. Mit einem Eimer Karotten und Trockenfutter ging ich also hinüber und begann den Kübel leicht zu schütteln. Die Zebras kannten das Geräusch natürlich, waren jedoch zunächst irritiert, da sie diese Leckerbissen sonst erst Mittags bekamen. Schließlich folgte Stripes mir zum anderen Ende des Geheges. Kumani blieb noch zurück. Dann kam der enge Gang und der brachte Stripes zunächst an seine Grenzen, es waren nur ein paar Meter, aber da Stripes diesen Gang und das was dahinter lag nicht kannte, war er sichtlich verunsichert. Es dauerte ein wenig, aber schließlich waren die Karotten wohl doch zu verlockend und er folgte mir hinüber auf die Oryxanlage. Kumani folgte etwas später, auch sie zögerte lange am Gang, doch schließlich kam auch sie dazu, für mich ein kleines Erfolgserlebnis.












Bei den Zebras lernte ich auch die etwas unangenehmeren Arbeiten eines Tierpflegers kennen... Ausmisten hatte mir noch nie etwas ausgemacht, doch dieses Mal hatte ich im Stall eine andere Aufgabe: die Kanalabflüsse verstopften regelmäßig mit Stroh, also mussten sie gereinigt werden. Ich bekam so eine komische gebogene Stange, mit der ich die Gullis öffnen konnte und dann ging der Spaß auch schon los: mit der Stange konnte ich auch die Auffangbehälter aus den Gullis ziehen und dann auskippen, den restlichen Dreck bekam ich dann mit dem Hochdruckschlauch weg, Ihr wollt nicht wissen wie ein Abfluss in einem Zebrastall riecht, aber das positive an dem Gestank ist, dass die Nase nach ein paar Minuten dicht macht ;) also so schlimm wars dann am Ende gar nicht. 
Wer aber diesen Beruf ergreifen möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass man eben nicht den ganzen Tag fröhlich mit den Tieren über die Wiese hüpft, sondern 70% des Tages mit Ausmisten verbringt.


So, hier jetzt noch etwas Lustiges, dass mir damals "passiert" ist:
Als Volontär hatte ich natürlich auch Kleidung vom Zoo bekommen, bei meinem Oberteil stand lediglich "Volontär" drauf, ansonsten, sah ich auf den ersten Blick wie ein Tierpfleger aus. Aus diesem Grund wurde ich auch ständig von Besuchern mit Fragen gelöchert, obwohl ich ja eigentlich herzlich wenig Ahnung hatte ;). Ich reichte gerade einer Tierpflegerin Äste für die Antilopen ins Gehege, als ich noch eine Mutter zu ihrer kleinen Tochter sagen höre: "Das weiß ich nicht, Schatz, aber guck mal da hinten, da steht eine Frau vom Zoo, frag doch die mal."
Tatsächlich kam das Kind dann auch zu mir, schaute mich schüchtern an und fragte mich: "Ist das Zebra so auf die Welt gekommen?"
Ich erst mal voll irritiert: " Ähm, es war natürlich noch etwas kleiner... oder was genau meinst du?"
"Mit dem Schwarzen da."
"Mit den Streifen? Ja, klar."
"Nein das da unten."
"Die Hufe???"
"Nein, das was da runterhängt."
"Der Schwanz?"
"Nein, da am Bauch" und sie zeigt auf den Zebrahengst...
"Ach, DAS da... ähm, jaaa das hatte er sehr wahrscheinlich schon, als er auf die Welt gekommen ist."
Jetzt musste ich mich echt zusammenreißen, um nicht lachend zusammen zu brechen, was das Ganze ja nur noch schlimmer machte, aber als ich fast schon zu ersticken drohte, hatte das Mädchen sich offenbar entschieden, dass ihr die Antwort genügte und ging zurück zu ihrer Mutter. So schwer war die Frage doch gar nicht zu beantworten ;).



Bei welchem Tier würdet Ihr denn eigentlich gerne mal vorbeischauen? Und warum?


Weitere Erlebnisse im Zoo Zürich gibt es hier:

Pinguine füttern ist gar nicht so einfach
Zu Besuch bei den Totenkopfäffchen
Das Indiengehege im Zoo Zürich


 

Freitag, 8. August 2014

Mit dem Kamel durch die Zürcher Altstadt und zurück

Heute möchte ich Euch die Geschichte erzählen, die mich hauptsächlich dazu veranlasst hat, dieses Blog zusammen zu stellen, eine Geschichte, die mich deshalb fasziniert hat, weil sie diese ganz besondere Wirkung eines Tiers auf einen Menschen zeigt.

In der Schweiz kennt jedes Kind das "Sächseleuten". Bei diesem Fest wird der Winter symbolisch vertrieben. Die Zünfte Zürichs marschieren oder reiten in Trachten und Kostümen um einen großen Scheiterhaufen auf dem Bellevue, wo eine Schneemannpuppe, der "Böögg" verbrannt wird.
Traditionell nimmt auch der Zoo Zürich mit einigen Kamelen daran teil.

Ulan und Nara
Ein paar Wochen vor dem Sächseläuten war ich als Volontär im entsprechenden Revier tätig und bekam so auch die Vorbereitungen für das Fest mit. Normalerweise werden die Trampeltiere möglichst jeden Tag im Wald ausgeführt um ihnen mehr Bewegung zu verschaffen. In dieser Zeit liefen die Tierpfleger mit den jeweiligen Tieren aber auch einmal in der Woche, die nicht gerade kurze Strecke vom Zoo bis zum Bellvue ab, damit die Hauskamele sich an den Straßenverkehr gewöhnen konnten. 



Einmal durfte ich sie mit in die Stadt begleiten! Aus Versicherungsgründen durfte ich leider nur im Wald Kamele führen und so musste ich Naras Führstrick an der Tramstation an eine Tierpflegerin weitergeben, aber so hatte ich auch mehr Zeit auf meine Umgebung zu achten. 

Die Reaktion der Leute war fast ausschließlich immer die Gleiche: im ersten Moment natürlich Überraschung, dann wich der Ausdruck des Staunens einem unbewussten Lächeln. Egal was die Menschen, die wir unterwegs trafen gerade machten, sie hielten für einen kurzen Augenblick inne und staunten wie kleine Kinder. Bänker standen von ihren Schreibtischen auf und liefen zum Fenster, Trams hielten an, um die Kamele nicht zu erschrecken, teilweise kam der Verkehr zum Erliegen, obwohl die Tiere die Straße nicht blockierten, Studenten kamen aus der Uni gelaufen,... kurzzeitig schienen die Leute die Welt um sich herum zu vergessen und freuten sich einfach.
Überall zogen die Passanten und Autofahrer Kameras und Handys heraus, um das ungewöhnliche Bild festzuhalten, sogar ein Polizeiauto hielt am Straßenrand neben uns, um ein Foto zu machen.









Nara startet durch
Interessant wurde es vor allem in der Altstadt, in den Fußgängerzonen, denn Kamele laufen unglaublich leise; die Fußgänger, die uns zu nächst den Rücken zugewandt hatten, bemerkten die kleine Karawane erst, als die Trampeltiere direkt hinter ihnen standen - die Überraschung war auch hier groß ;)

Die Kamele taten nichts anderes als an den Leuten vorbei zu laufen und dennoch bewirkten sie zumindest zeitweise etwas Unglaubliches. Nur ein Tier schafft es Menschenmengen so zu verzaubern, indem es einfach nur es selbst ist.





















Kamelhengst Ulan, Ona und ihre Tochter Nara




























Wie würdet Ihr eigentlich reagieren, wenn beim Shoppen plötzlich ein Kamel hinter Euch steht?




Freitag, 13. Juni 2014

Zu Besuch bei den Totenkopfäffchen

Als Volontär im Zoo Zürich durfte ich auch Bekanntschaft mit den neugierigen und frechen Totenkopfäffchen machen.
Anfassen war übrigens strengstens verboten, da eine der beiden Affeninseln von Besuchern betreten werden durfte und der Zoo natürlich nicht will, dass die Totenkopfäffchen zu zutraulich werden und am Ende noch auf den Besuchern herumturnen. Hier gilt für beide Seiten Abstand halten und sich gegenseitig Respekt erweisen. Für mich hieß das, dass ich jedes Mal, wenn mich eines der Äffchen anfassen wollte, meine Hand schnell in ihre Richtung bewegen musste und sie mit einem Zischlaut etwas zurück scheuchen sollte.
Aber gerade dann, wenn ich sie fütterte, belagerten sie mich natürlich regelrecht und das Futter aus dem Behälter, den ich in der Hand hielt, war natürlich immer viel besser, als das, was ich schon verteilt hatte ;) Die Totenkopfäffchen nutzten wirklich jede Gelegenheit, das Futter aus dem Behälter zu stibitzen.
Und flink sind sie auf jeden Fall, während ich mich fast schon schwerfällig durch das Gebüsch und zwischen den Baumstämmen hindurchzwängte hüpften die kleinen Akrobaten einfach alle mühelos um mich herum. Am Anfang fand ich es fast ein bischen unheimlich, dass sie immer so dicht um mich herum waren und ich sie nicht immer alle im Blick hatte, sie saßen nicht nur vor meinen Füßen, sondern hingen auch neben und über mir und betrachteten mich neugierig. Sobald man das Gehege betrat war man die Hauptattraktion ;).
Gefüttert wurde übrigens nahezu alles an Obst und Gemüse, das zuvor in mundgerechte Häppchen geschnitten wurde, Affenwürfel und natürlich auch Körner und Insekten als Lebendfutter.
Gerade das Lebendfutter kostete mich zu Beginn etwas Überwindung, ist aber gar nicht so schlimm. So verteilte ich einmal Grillen im Innenbereich und füllte Futterkugeln, für die kommentierte Präsentation, mit Mehlwürmern. Zu meinen Aufgaben als Volontär gehörte auch das Reinigen der Anlage, wozu ich jedes Mal, mit Gummistiefeln ausgestattet, zunächst den Wassergraben um die Inseln, beladen mit Eimer und Rechen, überwinden musste.  An meinem letzten Tag wurde Torf und Rindenmull in der Innenanlage aufgefüllt, da hieß es dann noch einmal richtig anpacken und die Säcke bei feucht warmer Luft herumschleppen. Als Tierpfleger muss man körperlich wirklich fit sein, denn die körperliche Belastung ist sehr groß! Aber Spaß gemacht hat es auf jeden Fall.

Was sind denn eigentlich Eure Lieblingsaffen? Und hattet Ihr vielleicht im Urlaub schon mal eine lustige Begegnung mit Affen? Man hört ja immer wieder das Affen den Touristen Taschen klauen... Während meiner Zeit im afrikanischen Busch sind dank der Vervet Monkeys (Vervet-Meerkatze) öfters mal Duschgelflaschen verschwunden, naja und eben alles andere, das nicht niet- und nagelfest war ;)








Sonntag, 18. Mai 2014

Gruppenkuscheln! Das Indiengehege im Zoo Zürich

Mittagsschlaf im Indiengehege des Zoo Zürich


Was für die meisten Zoobesucher leider nur ein Haufen Rehe ist, sind in Wirklichkeit drei völlig unterschiedliche Tierarten!


Burma-Leierhirsche
Im Hintergrund könnt Ihr die Burma-Leierhirsche sehen. Sie kommen in Myanmar und Thailand vor, wo die Weibchen mit ihren Jungen lockere Verbände bilden, wohingegen die Männchen einzelgängerisch leben.










Hirschziegenantilopen
Im Vordergrund liegen einige Hirschziegenantilopen. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Indien, Nepal und Pakistan. Die Männchen sind dunkler gefärbt als die Weibchen und tragen schraubenartige Hörner.









Nilgauantilope Justus
In der Mitte hat sich noch das Nilgauantilopen-Jungtier "Otti" eingeschlichen. Zum Trinken geht er zwar zu seiner Mutter, ansonsten verbringt er aber die ganze Zeit mit den Leierhirschen und zieht ihren Stall, dem der Nilgauantilopen vor. Wer weiß vielleicht hält er sich ja für einen Leierhirsch ;) Ob er sich auch noch so verhält, wenn er ausgewachsen ist und die Hirsche überragt? Nilgau heißt übersetz in etwa so viel wie "Blaukuh", denn auch hier sind die Männchen dunkler als die Weibchen; ihr Fell wirkt blaugrau. Die Nilgauantilopen sind ebenfalls in Indien beheimatet.







Nilgauantilope Indra
Ich durfte die Bewohner des Indiengeheges etwas näher kennenlernen und den Nilgaus einmal etwas Brot geben und beim Verteilen des Futters im Gehege helfen. Die Hirschziegen durfte ich ein paar Mal in den Stall bringen bzw. herauslassen. Hier muss man unglaublich vorsichtig sein, damit man die Tiere nicht erschreckt! Sie sind Fluchttiere und unglaublich scheu. Vor Betreten des Stalls klopft man deshalb immer erst an, damit die Tiere wissen, dass gleich jemand kommt und somit Zeit haben sich in den hinteren Teil des Stalls zu begeben. So lugten sie immer nur vorsichtig um die Ecke, wenn ich den Stall durchquerte und die Tür zur Außenanlage öffnete. Ich musste mich sehr langsam bewegen, um nicht ungewollt eine regelrechte Massenpanik im Stall auszulösen. Die Hirschziegen und Leierhirsche warteten dann immer in sicherer Entfernung, bis ich wieder aus dem Stall draußen war, bevor sie sich vorsichtig nach draußen bewegten. Auch beim Hereinholen war Fingerspitzengefühl gefragt: nachdem ich die Tür geöffnet hatte lief ich langsam an der Wand entlang und umrundete die Herde in großem Abstand und folgte ihr dann in Richtung Stall, wenn ich ihnen dabei zu nahe kam, sprangen die Tiere sofort in alle Richtungen davon und ich musste es noch einmal versuchen. Der Abstand den ich zu ihnen halten musste betrug in etwa 20 - 30 m. Wenn alle drin waren konnte ich etwas schneller zur Tür und schließen, da sich alle bereits wieder im hinteren Teil versteckten.
Außerdem erklärten die Tierpfleger mir, wie das sog. Boxentraining funktioniert: Das junge Nilgaumännchen Nilesch musste nach London umziehen, da er und Justus sonst aneinandergeraten würden. In seinem Stall stand deshalb eine offene Transportbox, damit er sich an die Kiste gewöhnen konnte. Er bekam sein Futter, welches mit der Zeit immer weiter nach hinten geschoben wurde, nur noch in der Box, bis er schließlich ganz entspannt darin stand und auch von sich aus, wenn kein Futter darin war hineinging. Dann wurde langsam und vorsichtig hinter ihm die Box geschlossen. Da man die Tiere so Schritt für Schritt und mit viel Geduld an so ein neues Objekt gewöhnen kann, ist es nicht nötig die Tiere während dem Transport zu betäuben.

Donnerstag, 15. Mai 2014

Pinguine füttern ist gar nicht so einfach


Im Zoo Zürich durfte ich einmal helfen die Königspinguine zu füttern! Ein wirklich unvergessliches Erlebnis, das auch einige Überraschungen bereit hielt.



Los gings zunächst in der Futterküche, wo ich einen Handschuh bekam, dann erklärte die Tierpflegerin mir, was mich gleich in der Pinguinanlage erwarten würde. Sie warnte mich vor, dass, sobald wir durch die Tür wären, die Pinguine auf uns zu kommen würden und dass ich mich nicht nach heruntergefallenen Fischen bücken solle, damit ich die Pinguine nicht erschrecke. Außerdem zeigte sie mir, wie ich den Fisch halten musste, immer mit dem Kopf nach vorne.

Dann ging sie voraus und ich stellte schnell fest, dass ich dicht an ihr dran bleiben musste, da mir sonst die Pinguine, die sich um sie scharten den Weg versperrten. In der Mitte der Innenanlage blieb sie stehen und zeigte mir, wie man die Pinguine füttert: sie nahm den Fisch so in die Hand, dass etwas mehr als die vordere Hälfte herausschaute, dann hielt sie ihn dem ersten Pinguin hin und platzierte ihn so, dass er gerade im Schnabel lag. Sie sagte mir, dass ich den Fisch richtig weit in den Schnabel hineinlegen soll und erst loslassen soll, wenn der Pinguin anfängt zu schlucken, da ihm sonst der Fisch wieder entgleitet.

Gut, das Ganze sah jetzt nicht so schwierig aus, auch wenn ich es mir nicht so angenehm vorstellte, die Hand in einen Pinguinschnabel zu legen, so ein Schnabel sieht aus der Nähe doch ein wenig respekteinflößend aus. Die Pinguine rückten mir mittlerweile richtig auf die Pelle und so griff ich in den Eimer, den die Tierpflegerin in der Hand hielt und ...zack! Noch bevor ich einen Fisch greifen konnte, hatten sich bereits mehrere Schnäbel um meine Hand geschlossen. Wenigstens wusste ich jetzt, dass das gar nicht weh tut ;)

So, also hatte ich den ersten Fisch in der Hand und eine ganze Menge Pinguine vor mir, die hungrig den Schnabel aufsperrte. Also, wer zuerst? Ich stellte mich zunächst etwas dämlich an, da ich die meisten Fische noch zu früh losließ und diese dann auf dem Boden landeten. Außerdem versuchte ich allen Pinguinen, die sich um mich drängten, möglichst abwechselnd Fische zu geben, da ich fürchtete, die Tiere könnten um die Fische streiten, was natürlih zur Folge hatte, dass die vorderen Pinguine jedes Mal meine Hand packten, wenn ich den hinteren etwas geben wollte.

Die Tierpflegerin erklärte mir dann, dass ich einfach immer nur den Pinguin direkt vor mir zu füttern bräuchte und siehe da, der Pinguin nahm zwei, drei Fische, ging zur Seite und machte dem nächsten Pinguin Platz. Sie stellten sich regelrecht an! Das war etwas, das mich wirklich fasziniert hat.


Noch eine kleine Anmerkung zu den Bildern: die Innenanlage wurde mittlerweile mit Pflanzen ausgestattet und sieht jetzt etwas anders aus ;)

Samstag, 10. Mai 2014

Unterwegs zu den wilden Delfinen

Willkommen an Bord der "Spirit of the Sea"!

Letztes Jahr habe ich mir, mit einer Delfinsafari, einen Traum erfüllt und beobachtete Delfine in freier Wildbahn!
Der Glasboden-Katamaran "Spirit of the Sea" wurde speziell für Delfinbeobachtungen konstruiert und läuft mehrmals täglich vom Hafen Puerto Rico auf Gran Canaria aus. 
Hafen von Puerto Rico

Glasboden-Katamaran "Spirit of the Sea"
Man kann sich vorab entscheiden, ob man die zweistündige Tour oder die dreistündige Tour, welche noch einen Zwischenstopp in einer malerischen Bucht beinhaltet, machen möchte. Zum Beobachten der Tiere stehen zwei Decks zur Verfügung und zwischenzeitlich kann man auch die Stufen in den Schiffsrumpf hinabsteigen und die Unterwasserwelt durch Glasscheiben betrachten.
Das "Spirit of the Sea"-Team garantiert mit 90 %iger Wahrscheinlichkeit eine Delfinsichtung und sollte man während der Tour wirklich gar keinen Meeressäuger zu Gesicht bekommen, erhält man einen Gutschein und darf ein weiteres Mal kostenlos mit in See stechen. Bereits beim Betreten des Schiffs erhält man von der Crew ein kleines Heftchen (auch auf deutsch erhältlich) in dem sich allgemeine Infos zu Walen und Delfinen befinden, so wie Bilder zu den einzelnen Arten, die in diesen Gewässern vorkommen, so dass man problemlos zuordnen kann, was für ein Tier man vor sich hat.

Und dann geht es mit der Sicherheitsanweisung an Bord auch schon los. Auf dem oberen Deck stehen durchgehend, mit Feldstechern ausgerüstete Crewmitglieder und per Lautsprecherdurchsage wird man sofort informiert, wenn sich das Schiff einer Delfinschule nähert. 

Bereits nach einer halben Stunde, die Küste war schon außer Sicht, tauchte direkt vor dem Katamaran ein Wal auf!
Auch die Delfine ließen nicht lange auf sich warten, an diesem Tag konnte ich mehrere Schulen von jeweils 20 bis 30 Tieren beobachten, wie sie durchs Wasser schossen, auf den Bugwellen ritten und übermütige Sprünge vollführten!

Definitiv ein unvergessliches Erlebnis, auch wenn man einen starken Magen braucht, um bei hohem Wellengang nicht auf das breite Angebot an Eimern, welche die Crew bereitstellt, zurückgreifen zu müssen ;)


Donnerstag, 8. Mai 2014

Den Raubkatzen ganz nahe

Raubkatzen haben mich eigentlich schon immer fasziniert: ihre eleganten, geschmeidigen Bewegungen, die wunderschönen Augen, die einzigartigen Fellzeichnungen und irgendwie auch die Gefahr, die sie ausstrahlen. Was gibt man da nicht dafür, einem solchen Tier einmal ganz nahe sein zu dürfen, ohne in Stücke gerissen zu werden? Ich hatte die einmalige Gelegenheit einige wunderschöne Katzen treffen zu dürfen: ein Karakal, ein Leopard, Servals, Geparden und einen Schneeleoparden! Außerdem hatte ich das große Glück Löwen, Ginsterkatzen und eine afrikanische Wildkatze in freier Wildbahn beobachten zu können. In diesem Post möchte ich Euch von diesen ganz besonderen und unvergeslichen Begegnungen erzählen:

Spuren im Sand

Ich durfte von Mitte November 2013 bis Mitte Dezember 2013 im Greater Krüger Nationalpark, dem größten Nationalpark Südafrikas, als Volontär an einem Forschungsprojekt mithelfen. Im Rahmen des Projekts fuhren wir täglich mehrmals durch das Reservat um Tiere zu beobachten, zu zählen und verschiedene Daten zu erfassen. Nachts ist dort draußen im Busch die Zeit der Raubtiere, tagsüber sieht man von ihnen nicht viel mehr, als die Spuren, die sie im Sand hinterlassen.
Die Nightdrives waren immer das spannendste, vor allem, da man vorher nie sagen konnte, was einen da draußen erwartet... Mit Infrarotlicht-Scheinwerfern leuchteten wir die Büsche ab, immer auf der Suche nach dem verräterischen Leuchten der Katzenaugen. Als wir nach einem eregnislosen Nightdrive zurück fuhren, blitzten plötzlich kurz vor dem Camp zwei rote Lichter im Gebüsch auf. Und heraus kam eine kleine Ginsterkatze, die uns unruhig beobachtete, bevor sie mit Leichtigkeit über einen umgestürzten Baumstamm setzte und in die Nacht verschwand. Das war für mich definitiv eine tolle Überraschung, da ich Ginsterkatzen bisher nur von Bildern kannte und nie im Leben damit gerechnet hatte, einmal eine zu sehen!

Meinen ersten Leoparden sah ich ebenfalls in diesem Zeitraum, als ich in der Nähe von Hoedspruit ein Wildtier-Rehabilitationszentrum besuchte. Anders als in den meisten Zoos, kam man hier richtig nahe an die Tiere heran. Die Leopardin lief nicht einmal einen Meter von mir entfernt am Zaun entlang! Ich war ihr so nahe, dass ich sie schnurren hörte! Leoparden gehören für mich definitiv zu den schönsten Raubkatzen.

Da sich ein Leopard dazu entschlossen hatte in unserem Camp zu leben, mussten wir auch immer einige Sicherheitsregeln beachten und hielten uns deshalb nach Einbruch der Dunkelheit  im Haus auf. So schön sie auch sind, niemand will plötzlich einem Leoparden Auge in Auge gegenüber stehen...

Ein weiteres besonderes Erlebnis war für mich der Moment, als ich zum ersten Mal ein Löwenrudel beim Fressen beobachten konnte. Drei Löwenmännchen hatten einen Büffel erlegt und ließen sich von unserer Volontärgruppe gar nicht aus der Ruhe bringen. Wir verbrachten eine ganze Stunde am Ort des Geschehens und ließen uns vom Verwesungsgestank nicht weiter beirren. Wir waren den Löwen so nahe, dass wir
die Knochen brechen hörten! Man konnte hier auch sehr schön die Rangordnung der Tiere erkennen: das Alphamännchen fraß zuerst, während die beiden anderen geduldig warteten, bis dieser satt war. Dann kam der nächste an die Reihe...

Kurz bevor mein Aufenthalt im Nationalpark zu Ende ging, bekam ich das gleiche Rudel noch einmal zu Gesicht: es war wieder während eines Nightdrives, als plötzlich ein Löwe vor uns auf der Straße stand. Die beiden anderen waren auch nicht weit entfernt. Man konnte ihnen deutlich an ihren tief herunterhängenden Bäuchen ansehen, dass sie vollgefressen waren, das gab uns die Möglichkeit richtig nahe ran zu kommen, denn die Löwen waren viel zu faul um uns anzugreifen. Und so folgten wir ihnen durch die Nacht und ein paar Mal liefen sie direkt am Jeep vorbei! Wenn man so etwas noch nicht selbst erlebt hat kann man sich gar nicht vorstellen was für ein Gefühl das ist, wenn so ein gewaltiges Raubtier an einem vorbei läuft und man durch nichts von dieser Katze getrennt ist, keine schützenden Scheiben oder Gitter, nichts hätte die Löwen davon abhalten können uns anzugreifen. In so einem Moment hat man wirklich ganz schönes Herzklopfen. Und ich denke gerade wegen der Gefahr, die von diesen Tieren ausging, üben sie eine solche Faszination auf mich aus.

Im Raubkatzengehege

Vom Krüger Nationalpark aus reiste ich weiter nach Kapstadt und arbeitete dort auch wieder als Volontär für eine Gepardenschutzorganisation. Auch hier war ich den Tieren wieder unglaublich nahe, ich werde nie den Moment vergessen, als ich das erste Mal den Gang zwischen den Gehegen durchquerte und dabei von einem Geparden begleitet wurde. Er lief direkt am Zaun neben mir her, ich hätte nur die Hand ausstrecken müssen um ihn zu berühren. Zu diesem Zeitpunkt kannte ich noch nicht einmal seinen Namen, ich blieb stehen
und betrachtete das wunderschöne Tier, das mich seinerseits ebenfalls zu mustern schien. Die Katze sah mich mit einer Ruhe an, ich hätte zu gerne gewusst, was in diesem Moment in seinem Kopf vorgeht. 

Zwei Tage später kam dann für mich der große Moment, ich durfte zum ersten Mal ins Gehege und einen Geparden treffen! Die Katzen dort sind alle von Hand aufgezogen und das war auch der einzige Grund, weshalb das Ganze überhaupt möglich war. Dennoch ist es ein beängstigendes Gefühl. Ich betrat das Gehege und ging langsam, wie man es mir gesagt hatte von hinten an den Geparden heran. Dort wartete ein Handler auf mich und zeigte mir, wo ich mich positionieren sollte. Und dann durfte ich den Geparden streicheln, ein wirklich ganz besonderes Gefühl und als er zu schnurren begann, konnte ich die Vibration deutlich an meinen Händen spüren. In den folgenden zwei Monaten erlebte ich noch viele schöne Momente mit den Geparden und lernte auch die frechen Kätzchen kennen, man muss trotzdem immer im Hinterkopf behalten, dass es sich bei ihnen um Raubtiere handelt.

Auf dem Gelände gab es auch noch andere Tiere und die Handler nahmen mich gelegentlich mit zu den anderen Raubkatzen, wie zum Beispiel zu den Servals und dem Karakal, allerdings hieß es hier: Abstand halten! 

Eines Tages ging eine Handlerin gerade mit dem Karakal auf dem Gelände spazieren und erlaubte mir mich anzuschließen. Also folgte ich den beiden in einigem Abstand, als die Katze plötzlich kehrt machte und direkt auf mich zu kam! Ich war nicht sicher was ich tun sollte: ruhig stehen bleiben, oder ganz langsam zur Seite gehen und dem Karakal Platz machen? Ich machte gerade einen Schritt zur Seite, als mich die Handlerin anwies einfach stehen zu bleiben. Die Katze kam langsam zu mir und beschnupperte mich, dann begann sie um meine Beine zu streichen. "Ok, jetzt kannst du sie streicheln, da sie von selbst zu dir gekommen ist. Sie entscheidet wer sich ihr nähern darf und wer nicht." Wow und ich gehörte anscheinend zu den "Auserwählten" und durfte ein Karakal streicheln (Die sind noch viel weicher als die Geparden).

Eine unerwartete Begegnung
Bereits einen Monat, nachdem ich aus Afrika zurück gekehrt bin, ging es für mich auch schon wieder weiter, dieses Mal zu einem Volontariat im Zoo Zürich. Als "Abschiedsgeschenk" durfte ich einen kurzen Blick hinter die Kulissen des Tigergeheges werfen. Eigentlich hätte ich meinen absoluten Lieblingskatzen ein paar Fleischstückchen geben dürfen, allerdings waren die Herrschaften zu faul um aufzustehen, also typisch Katze ;). Also fragte ich, ob ich stattdessen einmal zu den Schneeleoparden dürfe. Auch hier das gleiche Spielchen und als wir uns schon auf den Rückweg machten stand die Schneeleopardendame plötzlich doch noch am Gatter. Und wieder hatte ich die Gelegenheit einer so schönen Katze so nahe zu sein! Die Tierpflegerin zeigte mir, wie ich die Fleischstücke halten soll und dann durfte ich selber ran, ich hätte nie gedacht, das so ein Raubtier die Fleischstücke so sanft und vorsichtig nimmt! Wirklich ein ganz tolles Erlebnis und ich besitze auch noch alle meine Finger ;)

Welche Katze findet Ihr eigentlich am schönsten? Und hattet Ihr schon einmal eine Begegnung mit einer Raubkatze?