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Samstag, 22. April 2017

Keks und Krümel - Und plötzlich bin ich Streifenhörnchenmama

Heute stelle ich Euch die tierischen Bewohner Okutalas vor, mit denen meine Begleiterin und ich am häufigsten zu tun hatten ;)
 
Wir waren knapp eine Woche auf Okutala und wurden von der Tierärztin schon in allerlei Arbeiten eingebunden (ich glaube sie hat sich wirklich gefreut, dass sie mal zwei Tiermedizinische Fachangestellte da hat), als eines Tages ein kleiner Käfig auf dem Tisch der Futterküche stand.
Darin lag ein noch blindes Streifenhörnchenbaby, das von einem der Strohdächer gefallen war.
Die Streifenhörnchen nisten sehr gerne in den Dächern, aber es kommt leider relativ häufig vor, dass ein kleines Hörnchen abrutscht und stürzt. Da dort aber so viele Nester sind, kann man aber nicht mehr zuordnen, wohin die Kleinen gehören, weshalb sie von Hand aufgezogen und später ausgewildert werden.
 
Und diese Ehre wurde uns beiden zu Teil, da das ja schließlich Teil unseres Berufs als TFAs ist, wenn auch kein leichter. So süß der Kleine auch war, wir wussten da würde jede Menge Arbeit auf uns zu kommen, trotzdem ein unglaublich tolles Erlebnis. Wir hofften inständig, dass er es schaffen würde.
Und ab diesem Zeitpunkt, hatten wir das kleine Hörnchen, wir tauften ihn später Krümel, fast immer mit dabei, denn schließlich brauchte er alle zwei Stunden Milch. Nachts waren die Abstände glücklicherweiße etwas größer und wir wechselten uns ab, um wenigstens ein bisschen am Stück zu schlafen. Jeden Abend fielen wir völlig fertig ins Bett, aber das war es auf jeden Fall wert ;)


























Man konnte richtig zusehen, wie Krümel wuchs und mehr Fell bekam und schließlich öffnete er die Augen.
Allerdings erkrankte Krümel an einer Lungenentzündung und wir mussten ihm zusätzlich Antibiotika spritzen. So eine Lungenentzündung ist eines der Risiken einer Handaufzucht, da die Tiere sich verschlucken können und so Milch in die Lunge gelangt und die Entzündung auslöst. Bei Krümel war das kein Wunder, er war so gierig auf die Milch, dass man ihn immer zurückhalten musste.
Nach ein paar Tagen hoffen und bangen, ging es ihm glücklicherweiße wieder besser.
 
Eines Abends, wir saßen gerade am Abendessen, als einer der Guides, meiner Freundin wortlos ein Stofftuch in die Hand drückte und wieder verschwand (Jakob spricht kein Englisch, also erst mal nicht verwunderlich). Als sie das Tuch anhob, bekam sie eine ordentliche Schimpftirade eines Streifenhörnchens ab, dass wütend und ängstlich keckerte und quietschte. Er war schon älter als Krümel und hatte schon den nötigen Respekt vor Menschen, also Tuch wieder zu, zweite Transportbox geholt und dem Kleinen erst mal etwas Ruhe und ein bisschen Futter gegönnt.
Und so schnell waren wir zweifache Streifenhörnchenmamas.
 
Wir tauften das zweite aus dem Nest gefallene Hörnchen Keks.
Da er schon älter war, hatten wir ein paar kleine Startprobleme, da er erst nicht fressen wollte und total verängstigt war. Also bekam auch er Milch von uns angeboten und nach zwei Tagen turnte er auf uns herum oder schlief in unseren Ärmeln... oder im BH 😂😂😂
 
Und auch Krümel wurde immer aktiver und begann seine Umgebung zu erkunden, bald war unser Zimmer ein Streifenhörnchenspielplatz. Keks fing an auch Obst und Körner zu knabbern, er war so weit in die Voliere gebracht zu werden und dort würde eines Tages das Gitter offen sein und  dann wäre es an ihm seinen eigenen Weg zu gehen, doch das bekamen wir nicht mehr mit, denn nach vier Wochen war es für uns Zeit zu gehen und unsere Schützlinge an eine andere Volontärin weiter zu geben, denn unsere Rundreise wartete. Der Abschied viel uns unglaublich schwer.


Keks tappte so oft übers Display, dass er einmal einen Videochat mit meinem Freund startete...
schwer zu sagen, wer überraschter war :D

Der Kleiderschrank war besonders spannend

 





















 
 
 
Keks hat es geschafft, er ist mittlerweile irgendwo auf Okutala unterwegs, die Streifenhörnchen werden unglaublich schnell wieder wild und halten sich zum Glück von Menschen fern ;)
 
Eine Woche nachdem wir wieder in Deutschland waren, erreichte uns die traurige Nachricht, dass Krümel gestorben war, er hatte wieder eine Lungenentzündung bekommen. Das war ein ziemlicher Schlag für uns, nachdem wir ihn so sehr ins Herz geschlossen haben und so viele Tage und Nächte darum gekämpft hatten ihn durchzubringen. Ich habe in meinem Beruf schon so oft mitbekommen, dass Handaufzuchten es nicht geschafft haben und trotzdem kämpft man immer um jedes Leben mit aller Kraft und allen zur Verfügung stehenden Mitteln und es ist jedes Mal ein unglaubliches Glücksgefühl, wenn man die Tiere heranwachsen sieht und ein unglaublich furchtbares Gefühl, wenn man den Kampf verliert.
 
Ich wünsche Keks alles Gute und dass er da draußen gut zurecht kommt, ich werde die beiden bestimmt nicht vergessen <3





Freitag, 21. April 2017

Geparden, Geparden und noch mehr Geparden

Auf Okutala leben auch acht Geparden.
D`Artagnon, Saturn, Portos und Atos teilen sich ein weitläufiges Gehege.
Die vier bilden eine Koalition, das ist bei männlichen Geparden nicht ungewöhnlich, so haben sie einen größeren Jagderfolg. Auch diese vier haben den "Problemtier"-Status erreicht, da sie sich auf Nutztiere spezialisiert hatten, zu ihrem Glück wurden sie nicht, wie viele ihrer Artgenossen einfach erschossen, sondern in Kastenfallen gefangen und kamen zum Cheetah Conservation Fund.
CCF setzte sich mit Okutala in Verbindung, in der Hoffnung, dass die Gruppe dort eine dauerhafte Bleibe finden würde, da die bereits etwas älteren Tiere, wegen ihrer Vorliebe für Vieh nicht mehr ausgewildert werden konnten.
 
Nebenan, in einem sechs Hektar großen Gehege lebt der junge Onyx und zwei noch etwas schüchterne Neuzugänge, die sich gerade einleben, aber sich bereits gut mit Onyx verstehen.
 
Und dann ist da noch Ongwe, eine Gepardin, die ursprünglich als Haustier gehalten wurde.
Als Vergleich: ein kleiner unerzogener Hund kann richtig nervtötend sein, aber das ist noch kein Drama, ein großer unerzogener Hund kann ein echtes Problem werden und ein unerzogener Gepard....
Diese Tiere sind meiner Meinung nach einfach keine Haustiere. Jedenfalls hat auch Ongwe einen Platz auf Okutala gefunden, allerdings alleine, da Gepardenweibchen im Gegensatz zu den Männchen strikte Einzelgänger sind.
 
Fütterungzeit - jetzt aber schnell ;)




Onyx

Onyx








Donnerstag, 20. April 2017

Oryxantilope Hapheni und die Ziegen

Haphenis Mutter wurde von Jägern erschossen, erst hinterher stellten sie fest, dass es sich um ein Muttertier gehandelt hatte. Sie machten sich auf die Suche nach dem Kalb und brachten es nach Okutala. Dort wurde die kleine Oryxantilope mit Ziegenmilch aufgezogen.
Die Ziegen wurden schon bald Haphenis neue Familie und so verhielt sie sich auch bald wie eine.
Allerdings kämpfen Ziegen anders um ihre Rangordnung als Oryxantilopen. Während die Antilopen mit ihren Hörnern fechten, rammen die Ziegen ihre Köpfe aneinander. Haphenis Hörner waren dafür nicht ausgelegt und gaben etwas nach, wodurch sie krumm wuchsen. Deshalb musste eines abgenommen werden.
Trotzdem lässt sich Hapheni nicht davon abbringen jeden Morgen mit der Ziegenherde zur Weidefläche zu laufen.
Die Aufgabe der Volontäre hier war neben dem Ziegenmelken und Füttern auch das heraus/zurücktreiben der Ziegen zur Weide.







Sonntag, 16. April 2017

Cameron und die Zebramangusten

Heute stelle ich Euch die quirligen und extrem neugierigen Zebramangusten vor.
 
Die Gruppe ist von Okutala nicht mehr wegzudenken, obwohl sie sich völlig frei bewegen können, entfernen sie sich selten weit von den Lodgegebäuden und sitzen schon mal ganz gerne bei den Gästen unterm Früstückstisch oder versuchen sich in die Futterküche zu schleichen. Mittendrin ist Cameron, ein Erdmännchen... trotzdem bevorzugt sie die Gesellschaft der Mangusten, niemand weiß warum, aber die Tierarten sind eng miteinander verwandt und wenn Cameron meint dass sie eine Zebramanguste ist, ist das ihre Sache ;)
 
Wer viel Geduld mit bringt und ganz still am Boden sitzt, kann einer Manguste sogar als Schlafplatz dienen 😁
 
Die Mangusten werden wie fast alle Tiere auf Okutala gefüttert, allerdings nur, wenn sie zur Fütterungszeit an der Futterstelle sind. In der Trockenzeit, nehmen sie die Mahlzeit sehr gerne an, in der Regenzeit, wenn sie selbst genügend Insekten und andere Nahrung im Busch finden, kommen sie nicht auf das Angebot zurück.






Cameron

Samstag, 15. April 2017

Die Giraffenschwestern Okie und Dokie

Okie und Dokie stammen von einer Farm, auf der Tiere gezüchtet und an Lodgen verkauft werden. Da bei vielen Tieren schnell der Überblick verloren gehen kann, wurde ihre Mutter verkauft und erst hinterher stellte man fest, dass die beiden Giraffenbabys allein zurückgeblieben waren.
Beide wurden von Hand aufgezogen und kamen schließlich nach Okutala, wo die Auswilderung Schritt für Schritt vorbereitet wird. Mittlerweile sind die beiden zwei Jahre alt.
 
Zu unseren Aufgaben als Volontär gehörte die Zubereitung der Milchmischung, der Kameldornschoten, Pellets und der Äste. Für die Äste musste ich immer mit einer Machete ins Gestrüpp und Kudubusch, Akazie oder Mopane schlagen. Das sieht immer so einfach aus, ist es allerdings anfangs überhaupt nicht, aber nach einer Woche hatte ich dann endlich den Dreh raus, in welchem Winkel man mit der Machete zuschlagen muss.
Außerdem nahmen wir oft Lodgegäste mit zur Fütterung und gaben ihnen Informationen über Okie und Dokie und Giraffen im allgemeinen. Und wer wollte durfte dann auch selbst füttern ;)
 
Während meiner Zeit auf Okutala wurde ein weiterer Schritt für die Auswilderung eingeleitet, die Giraffen kamen in ein größeres Gehege. Eines Tages wird dann die Tür komplett aufgehen und die Giraffen  können ihren eigenen Weg gehen.











Erster Schritt Richtung Freiheit

Freitag, 14. April 2017

Hyänen Wolfi und Sienna

Tüpfelhyäne Wolfie wurde als verlassenes Jungtier von einem Farmer auf dem Feld gefunden.
Der Farmer nahm Wolfie mit und zog ihn bei sich zu Hause wie einen Hund auf. Doch während Hund vielleicht einmal einen Schuh zerkauen, begann Wolfie, als er größer wurde, die Reifen von den Autos herunter zu beißen und Elektrokabel zu zerkauen. Der Sachschaden wurde immer größer und auch die Gefahr, dass Wolfie sich selbst dabei verletzte stieg.
 
So brachte der Farmer ihn schweren Herzens nach Okutala, wo auch er ein großes Gehege erhielt, da er nie gelernt hatte, wie man in freier Wildbahn überlebt.
 
Lange suchte Okutala nach einer Partnerin für Wolfie und wurde schließlich fündig. Auf einer anderen Lodge sollte der Hyänenbestand reduziert werden. Auf diesem Wege kam Sienna nach Okutala und lebt seitdem mit Wolfie zusammen.
 
Wolfie ist schon immer ganz aufgeregt, wenn das Auto mit dem Fleisch zu hören ist und liefert sich dann ein Wettrennen mit dem Wagen zur Futterstelle ;)


Sienna


Wolfie

Donnerstag, 13. April 2017

Die Leopardenbrüder Itaba und Matla

Im heutigen Post möchte ich Euch die Leopardenbrüder Itaba und Matla vorstellen.
 
Der Grund, warum sie auf Okutala leben, ist ihre Mutter. Sie war ein sog. "Problemtier" (ich mag diesen Begriff eigentlich überhaupt nicht, denn schließlich sind es die Menschen, die den Tieren immer mehr Lebensraum wegnehmen und sich dann beschweren, wenn das Vieh angegriffen wird... aber wie das halt immer so ist: das Tier ist Schuld 😒). Oft werden solche Tiere einfach erschossen oder vergiftet. Die Leopardin hatte noch einmal Glück und wurde mit einer Kastenfalle gefangen.
 
Man fand sogar sofort einen Platz für sie, an dem sie wieder freigelassen werden konnte, allerdings brachte sie am zweiten Tag in der Zwischenstation Itaba und Matla zur Welt.
 
Das machte die ganze Situation unglaublich kompliziert, denn nun musste schnell eine Entscheidung getroffen werden. Würde man die Leopardin mit den Jungen wie geplant frei lassen, würden die Jungen sehr wahrscheinlich nicht überleben, da das Muttertier das neue Gebiet nicht kannte und noch kein Versteck für die Kleinen hatte, sowie die Wasserstellen und Beutetiere erst ausfindig machen müsste.
Die zweit Möglichkeit wäre gewesen, sie zurück zu behalten, bis Itaba und Matla alt genug wären, würde bedeuten, dass sich die Leopardin zu sehr an Menschen gewöhnen würde und aufgrund ihrer Vorgeschichte nicht mehr ausgewildert werden könnte.
 
Und so entschied man sich für einen Mittelweg: die Leopardin wurde wie ursprünglich geplant sofort wieder freigelassen, so kann sie weiterhin ein Leben in Freiheit leben und es besteht die Hoffnung, dass ihre zukünftigen Würfe auch in freier Wildbahn aufwachsen können.
 
Itaba und Matla wurden von Hand aufgezogen, da sie keine Überlebenschance in der Wildnis hatten und das der einzige Weg war, dass sie überleben können.
Da handaufgezogene Raubkatzen sich in der Wildnis nicht zurecht finden, weil sie nie gelernt haben zu jagen, wurde ein Platz für die Leopardenbrüder gesucht, in dem sie möglichst viel Freiraum haben.
So kamen sie nach Okutala und leben seitdem in einem 24 Hektar großen Gehege, das sogar einen gesamten Hügel mit einschließt.
 
Leoparden sind strikte Einzelgänger, doch bei dieser Gehegegröße können sich die beiden problemlos aus dem Weg gehen, nur zur Fütterungszeit kommen sie an den Zaun  und werden aus Sicherheitsgründen in zwei kleineren Gehegen getrennt von einander gefüttert.
 

Montag, 10. April 2017

Elephant-Sanctuary

Okutala setzt sich auch für Elefanten ein. Im eigenen Elephant-Sanctuary werden verwaiste Elefanten aufgenommen und auf die Auswilderung vorbereitet.
Das bringt natürlich auch Regeln für die Volontäre mit sich, zum Beispiel, dass die Tiere nicht aus der Hand gefüttert werden dürfen.
Jeden morgen wurde das Gemüse für die Elefanten geschnitten und dann gings mit dem Auto zur Anlage. Wer vielleicht denkt, dass ein Pferd viel Arbeit macht... die fünf Elefanten dort, hinterlassen so viel Dung, wie 40 Pferde. Dementsprechend waren wir hier immer ganz schön mit Ausmisten beschäftigt. In der Zwischenzeit kamen die Elefanten aus Sicherheitsgründen in ein Nebengehege gesperrt, oder ganz rausgelassen.
Neben Gemüse bekommen die Elefanten auch jede Menge Luzerneheu und Kameldornschoten und bergeweise Äste.
Die Schoten werden zusammen mit dem Gemüse überall im Gehege versteckt um die Tiere zu beschäftigen. So müssen sie auch Steine und Baumstämme bewegen um an die Leckerbissen zu kommen.
 
Kameldornschoten und Gemüse für die Elefanten
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Im Moment leben im Elephat-Sanctuary Dumbo, Tala, Stouter und Loxy. Sie sind alle zwischen vier und fünf Jahre alt und somit aus Elefantensicht im Vorschulalter. Die vier sollen, wenn sie etwas älter sind in ein anderes Gebiet auf Okutala gebracht werden, wo eine einsame Elefantenkuh lebt. Elefanten können über sich über sehr weite Distanzen miteinander verständigen und es spricht vieles dafür, dass die vier mit der Elefantenkuh bereits in Kontakt sind und kommunizieren. Die Hoffnung ist, dass die Elefantenkuh die Führung über die kleine Herde übernimmt und für eine ordentliche Erziehung sorgt, denn ohne so eine Erziehung, werden ausgewilderte Elefanten oft zu "Problemtieren" und eine Gefahr für Menschen, da sie keinen Respekt mehr vor ihnen haben. Die Elefantenkuh ist äußerst scheu und meidet Menschen, also optimale Bedingungen für eine Auswilderung. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass alles klappt.








Gemeinsames Schlammbad















































 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Und dann war da noch Khoadi ;). Khoadi ist zwei Jahre alt und hat ein schlimmes traumatisches Erlebnis hinter sich. Wie leider so oft kam es zum Konflikt zwischen Mensch und Wildtier und die Farmer wollten eine Elefantenherde bei sich einfach nicht haben. Khoadis Herde wurde mit Schüssen von einem Wasserloch vertrieben, nur der Kleine blieb alleine zurück, er konnte mit der Herde nicht mithalten. So irrte er alleine umher und als die Herde zurück kam um ihn zu suchen, war er bereits nicht mehr dort und so zogen die Elefanten ohne ihn weiter. Eigentlich sein Todesurteil, da er noch immer auf Milch angewiesen war.
Doch er wurde gefunden und, da man die Herde nicht mehr ausfindig machen konnte, nach Okutala gebracht. Eine tierärztliche Untersuchung ergab, dass Khoadis Hinterbeine verkrümmt und nicht richtig verwachsen sind, deshalb konnte er damals nicht mit der Herde mitrennen. Außerdem war er stark verwurmt und in sehr schlechtem Allgemeinzustand.
Elefanten haben eine unglaublich starke Bindung zu ihren Familienmitgliedern. Khoadi hat den Verlust seiner Herde nie ganz überwunden und leidet seitdem an Depressionen. Seine neue Bezugsperson ist die Tierärztin, die, seit er auf Okutala ist, jede Nacht bei ihm im Stall schläft. Hat sie mal ein oder zwei Tage aufgrund ihrer Arbeit nicht so viel Zeit für Khoadi, stellt er sofort das Fressen ein.
Khoadi`s Beine haben sich verbessert und die Tierärztin hofft, dass sich die Verkrümmung herauswächst und Khoadi somit eines Tages wieder normal laufen kann. Dann besteht die Möglichkeit, die anderen vier Elefanten noch etwas länger zurückzubehalten und Khoadi mit ihnen zusammen auszuwildern, schließlich versteht er sich sehr gut mit ihnen. Ändert sich an Khoadis Situation nichts, wird er keine Überlebenschancen in freier Wildbahn haben. Aber auch dann hat er mit Okutala einen schönen Ort gefunden, eben weil die Elefanten hier auch freilaufen dürfen und er super versorgt wird.

Khoadi