Sonntag, 22. November 2015

Anleitung: Paracord Stirnriemen mit Guinevere-Knoten



























Heute gibt`s eine Anleitung für einen Stirnriemen mit Guinevere-Knoten (naja vielleicht... ich schreibe das jetzt schon zum dritten Mal, mir hat`s den Post einmal gelöscht und einmal ist mir der PC abgestürzt, also aller guten Dinge sind drei ;) hoffentlich klappt`s dieses Mal). Der Knoten ist etwas anspruchsvoller und erfordert ein wenig Geduld.

Was Ihr braucht:
  • 2 Paracordschnüre (Länge siehe unten)
  • Stecknadeln
  • Unterlage (z.B. Styroporplatte)
  • Nadel und Faden
  • Schere
  • Feuerzeug
Länge der Paracordschnüre: 1,8 m + (Gesamtlänge Stirnriemen x 3)

Der gesamte Stirnriemen wird aus einem Stück geknotet. Ihr braucht ca. 1,8 m für den Guinevere-Knoten, je nachdem wie fest oder locker Ihr ihn macht (1,5 m sind ein absolutes Minimum) und dann müsst Ihr noch die Länge der Riemen dazu rechnen, wenn Ihr die Gesamtlänge, die Ihr für Euer Pferd braucht x 3 nehmt seid ihr auf der sicheren Seite und habt noch etwas Schnur zum verschönern der Laschen übrig.

Guinevere-Knoten:

Damit der Knoten nicht verrutscht empfehle ich Euch eine Unterlage her zu nehmen und die Schnüre dazwischen immer wieder mit Stecknadeln festzustecken, geeignet sind dafür Styroporplatten, gestapelte Kartons oder auch zusammengefaltete Handtücher. Die Schnüre verlaufen durch den gesamten Knoten parallel, also passt auf, dass Ihr sie nicht verdreht, nehmt die Schnüre doppelt und ermittelt die Mitte, das ist Euer Ausgangspunkt.






























Zieht am Ende den Knoten vorsichtig fest, indem Ihr die Schnüre Stück für Stück anzieht. Ihr könnt den Knoten auch ruhig lockerer lassen als ich, solltet dann aber die einzelnen Schnüre zusammennähen, damit nichts verrutschen kann.


Die Riemen:

Beidseitig hängen jetzt jeweils noch zwei Schnüre aus dem Knoten, daraus werden die Riemen geknotet. Nehmt dazu zwei Schnüre einer Seite und bestimmt wie lange der Riemen werden soll. Nehmt die Schnüre doppelt und macht einen Knoten, damit eine Lasche entsteht. Von der Mitte des Guinevere-Knotens bis zum Ende der Lasche sollte die Länge jetzt die Hälfte der Gesamtlänge des Stirnriemens betragen.















Folgt dann dem obigen Knotenmuster, wenn Ihr möchtet könnt Ihr den Riemen bis zum Guinevere-Knoten flechten oder wie ich noch etwas Platz dazwischen lassen, wenn der Riemen die gewünschte länge hat, schneidet die beiden Schnüre ab und verschmort sie mit dem Feuerzeug (Vorsicht Paracord wird sehr heiß!). Schmeißt die abgeschnittenen Schnüre nicht weg, Ihr braucht noch zwei kleine Reste (für jede Seite) um die Lasche etwas ordentlicher aussehen zu lassen. Wickelt einfach zwei kurze Schnüre (siehe Bild unten) um die Lasche und verschmort diese auf der Rückseite, näht sie zusätzlich noch am Stirnriemen fest, damit sie nicht über das Laschenende rutschen können.





































Verfahrt mit der anderen Seite genauso, achtet darauf, dass die Riemen die gleiche Länge haben. Wer möchte kann mit weiteren Schnüren noch Fransen an den Guinevere-Knoten anbringen.
 
Ich wünsche Euch wie immer ganz viel Spaß beim Nachbasteln und freue mich über Euer Feedback ;)

Weitere Stirnriemenanleitungen gibt`s hier:

Anleitung: Stirnriemen mit keltischem Knoten
Anleitung: Stirnriemen mit Rechteck-Knoten





Mittwoch, 28. Oktober 2015

Tierische Halloweenkürbisse

Wie auch schon letztes Jahr dürfen an Halloween bei mir die selbst geschnitzten Kürbisse nicht fehlen ;) Einer ist schon fertig!

Wie man solche Kürbisse selbst gestalten kann, erfahrt Ihr hier:

Anleitung: tierische Halloweenkürbisse selber machen

Mittwoch, 2. September 2015

Tierisch was los auf Österreichs größtem Hochplateau

Gestern war ich mit meinem Hund auf der Postalm unterwegs, es war wirklich wunderschön da oben!
Kühe auf einer Alm anzutreffen ist jetzt nicht unbedingt etwas überraschendes, aber hier gibt es auch jede Menge Pferde. In diesem Post nehme ich Euch mit auf eine kleine Wandertour ;)









Montag, 31. August 2015

Heute einfach mal ein paar Bilder ;)

Hallo ;)
Bin ja noch im Urlaub am Mondsee und wollte Euch einfach auch ein bisschen Teil haben lassen. Hab heute beim Wandern sogar ein paar Gämsen entdeckt ;)

Die Drachenwand, da hab ich mich stundenlang hochgekämpft ;)

Aussicht von der Drachenwand


Das Drachenloch, um das sich hier so viele Legenden ranken... die Art Legenden, in denen Ritter noch Drachen erschlagen ;)









Drachenwand im Licht der untergehenden Sonne

























Meine Wanderung begann am Fuße der Drachenwand, leider ohne Hund, da der Weg schon als sehr schwer ausgeschildert war und die Kletterelemente für Kimo einfach nicht zu meistern gewesen wären. Schade eigentlich, er ist echt ein super Begleiter.
Der Weg hat mir echt alles abverlangt, aber gerade deswegen hatte ich da oben auch meine Ruhe, ich finde es gibt nichts schlimmeres, als diese Massentourismus-Berge, wo bis oben hin Teerstraßen verlaufen und ein Menschenaufkommen ist, dass alles zu spät ist.
Der Aufstieg war relativ ereignislos, super Aussicht und eine echte Herausforderung ;)
Aber beim Abstieg hatte ich wirklich wahnsinniges Glück. Ich hörte ein Rascheln und blieb stehen, aus dem Wald tauchten drei Gämsen auf! Ich habe mich wirklich total gefreut endlich mal welche außerhalb eines Wildparks zu sehen und die drei ließen sich durch mich kaum stören! Ich setzte mich hin und beobachtete sie eine Zeit lang, sie ließen mich nicht aus den Augen, zeigten aber auch keine Scheu und näherten sich mir bis auf 50 m. Nach ca. 15 Minuten schlugen sie den Weg wieder zurück tiefer in den Wald ein und ich verlor sie aus den Augen.
Ich setzte meinen Abstieg fort und stieg in eine Schlucht hinab, als ich auf der anderen Seite schon wieder hochstieg, nahm ich auf der gegenüberliegenden Seite eine Bewegung war. Ich dachte mir noch: nein, das kann jetzt nicht sein, wie viel Glück habe ich denn heute?!, denn zwischen den Bäumen kam noch eine Gämse hervor, aber damit nicht genug, hinter ihr stackste noch etwas unbeholfen ein Jungtier her!!! Für mich definitiv das Highlight meiner Tour ;)

Ich bin schon gespannt wo es morgen hingeht, bestimmt kann mein Hund dann auch wieder mit. Außerdem würde ich mir die Gegend unheimlich gerne mal vom Pferderücken aus anschauen ;) Hoffentlich spielt das Wetter mit, ab Mitte der Woche soll`s ja schlechter werden...

Sonntag, 30. August 2015

Anleitung: Katzenangel mit Paracordmaus selber machen













Soo, viele liebe Grüße aus dem Mondseeland ;) Jetzt wo ich Urlaub habe, komme ich auch mal wieder zum posten...
Nachdem das letzte Katzenspielzeug so gut ankam, hier noch eine Anleitung für eine Katzenangel, diesmal nur mit Paracord, da das deutlich stabiler ist. Ich wünsche Euch wie immer viel Spaß beim Nachbasteln!

Was Ihr braucht:
  • Paracordschnüre in zwei verschiedenen Farben
  • Zwei kleine Stückchen schwarzes Paracord (ca. 1,5 cm) für die Augen
  • Holzstab (hier Bambus)
  • 2 Kugeln (bei mir eine Styroporkugel für den Körper und eine kleinere Moosgummikugel für den Kopf)
  • Klebeband
  • Glöckchen (auf Wunsch meiner Freundin ;) weil Ihre Katzen die so mögen)
  • Handbohrer
  • Schere
  • Feuerzeug
  • Pinzette
  • evtl. Haarnadeln (zum vorübergehenden Befestigen der Schnüre)
  • 8 Stecknadeln


Der Mäusekörper:

Achtung: gleich vorweg, von der Schwanzspitze bis über die komplette Schnur für die Angel, bis zum Ansatz an den Stab, besteht alles aus nur einem Stück Schnur (bzw. den zwei zusammengeschmorten Schnüren), das heißt Ihr braucht sehr viel Schnur!!! Die Länge ist abhängig von den Kugelgrößen und davon, wie lang Eure Angelschnur sein soll.
 
Überlegt Euch welche Farbe am Körper dominieren soll, der Kopf hat dann später die andere Farbe. Bei mir soll der Körper hauptsächlich gelb, mit ein bisschen grün sein, der Kopf wird später komplett grün.
Schmort beide Schnüre zusammen und beginnt mit der Farbe die später der Kopf haben soll.
Legt die Schnur an die größere Kugel und umwickelt die Kugel, bis sie komplett verdeckt ist. Meine Styroporkugel hat einen Durchmesser von ca. 35 mm, also umwickle ich sie 7 Mal, wenn möglich, 8 Mal ist auch gut (die Schnur mit der angeschmorten Stelle zähle ich nicht mit).
 
Befestigt gegebenen Falls alles mit Haarnadeln, damit die Schnüre nicht verrutschen. Mit der anderen Farbe wird jetzt die Kugel wieder 7 Mal umwickelt, allerdings quer.
 
Die Kugel wird mit der gleichen Farbe noch ein drittes Mal umwickelt. Dazu wird das Paracord gegebenen Falls mit einer Pinzette unter den Schüren der anderen Farbe hindurchgezogen und über die Schnüre der gleichen Farbe gelegt.
 
Eine genauere Anleitung dazu findet Ihr hier:











Der Mäusekopf:

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gleiches Spielchen mit dem Mäusekopf, nur mit einer Farbe. Meine Moosgummikugel hat einen Durchmesser von ca. 25 mm, dementsprechend habe ich sie vier Mal umwickelt. Wenn Ihr alles festgezogen habt, könnt Ihr die Schnur, die vom Kopf weg geht, wie auf dem Bild, unter den Schnüren des Körpers hindurchziehen.




Verbindung Kopf und Körper:
































Um den Kopf fest mit dem Körper zu verbinden wird die (bei mir grüne Schnur) immer wieder unter den Schnüren der großen Kugel hindurchgefädelt, wodurch der Kopf mit vier Schnüren am Körper befestigt ist. Da es mit den Ohren weiter gehen soll, muss die Schnur noch einmal an der kleinen Kugel entlang gezogen werden, sodass man oben an einer Seite des Kopfes herauskommt.




Ohren und Schnauze:

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Macht für das erste Ohr eine Schlaufe und befestigt alles mit einem Knoten. Fädelt dann die Schnur weiter unter den Schnüren des Kopfes hindurch, zur anderen Seite, verfahrt hier, wie mit dem ersten Ohr. Für die Schnauze muss das Paracord noch einmal durch den Kopf gefädelt werden, sodass Ihr vorne mittig heraus kommt. Macht dann einen Diamantknoten:





















Fertigstellung der Maus:

Die gelbe Schnur, die ich bis jetzt außer Acht gelassen habe, wird so durchgefädelt, dass sie hinten mittig austritt. Macht auch dort einen Diamantknoten, damit die Katze Euch beim Spielen nicht die Schnüre an der Kugel lockern kann. Wer möchte kann noch ein Glöckchen auf die Schnur auffädeln. Überlegt, wie lange der Schwanz der Maus werden soll. Wenn Ihr ein Glöckchen aufgefädelt habt, macht am Schwanzende einen weiteren Diamantknoten, damit es nicht abfällt. Schneidet hinter dem Knoten die Schnur ab und verschmort das Ende mit dem Feuerzeug. Wer kein Glöckchen möchte kann auch ohne Knoten am Ende die Schnur abschneiden und verschmoren, damit sie nicht ausfranst.
Für die Augen habe ich zwei kurze schwarze Paracordstücke unter der ersten der oberen Schnüre hindurch gezogen und die Enden zusammen geschmort. Als das Paracord wieder ausgehärtet war, habe ich die kleinen "Ringe" so gedreht, dass man die angeschmorte Stelle nicht mehr sehen kann. Wer auf Nummer sicher gehen will kann die Augen zusätzlich annähen.












Befestigung am Stab:

Entscheidet, wie lang die Angelschnur sein soll und lasst so viel Schnur von der Schnauze ausgehend aus. Nehmt den Holzstab zur Hand und bohrt mit dem Handbohrer ein Loch an ein Ènde. Da ich wegen der besseren Flexibilität einen Bambusstab gewählt habe, stehe ich  vor dem Problem, dass dieser gerne splittert. Um zu verhindern, dass mir die Schnur später durch das Splittern beim Stab ausfädelt, habe ich den Bambusstab vor und hinter dem Loch mit Klebeband umwickelt. Fädelt danach die Schnur (an der auch die Maus hängt) durch das Loch.

















Nehmt jetzt noch eine Schnur der anderen Farbe hinzu und knotet diese mit am Stab fest. Umflechtet dann den Stab ein Stück weit. Die beiden mit Kreuz markierten Schnüre nehmt Ihr zum knoten, die übrige Schnur, lasst Ihr einfach mitlaufen und knotet sie mit am Stab fest, dann sieht man sie nicht mehr. Wenn das geflochtene Stück die gewünschte Länge hat, schneidet die Schnüre ab und verschmort die Enden mit dem Feuerzeug.

























Um dieses letzte Stückchen zu überdecken könnt Ihr, wie schon beim anderen Spielzeug einen Turks Head (Anleitung dazu gab es beim letzten Katzenspielzeug: Turks Head) machen.
















Griff:

Am anderen Ende des Stabes soll ein Griff entstehen, damit der Stab angenehmer in der Hand liegt.
Geht hierbei genauso vor wie im letzten Schritt, aber nehmt hier von Beginn an eine zweifarbige Schnur:

Schließt auch hier wieder mit einem Turks Head ab.














Und damit habt Ihr es auch schon geschafft! Ich wünsche Euch und Euren Miezen ganz viel Spaß beim Spielen ;)






 

Mittwoch, 22. Juli 2015

Katzen und gekippte Fenster - die Gefahr des Einklemmens und die Folgen

Es ist zur Zeit sehr heiß draußen und gerne lässt man da mal das Fenster gekippt... eine wahre Verlockung für unsere Stubentiger und eine Einladung hindurch zu schlüpfen. Leider endet dieses Abenteuer meist damit, dass die Katze stecken bleibt und beim Versuch sich zu befreien immer tiefer in den Fensterspalt hinabrutsch und das zieht katastrophale Folgen mit sich. Ich beziehe mich hierbei wieder auf einen Fachartikel der "team.konkret" und einen tierärztlichen Vortrag zum Thema "Erste Hilfe bei Hund und Katze".
 
Ganz wichtig: wenn die Katze im Fenster eingeklemmt ist besteht Lebensgefahr!!! Es muss unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden, auch wenn man keine äußerlichen Verletzungen sehen kann!!!
 
Was passiert im Körper der Katze, während sie eingeklemmt ist?
 
Der Körper wird zwischen Thorax (Brustkorb) und Becken eingeschnürt, wodurch die Aorta abgeklemmt wird. Alle Organe und Körperteile die hinter dieser Einengung liegen werden nicht oder nicht ausreichend mit Blut versorgt. Es kommt zu einer Ischämie (= Minderdurchblutung), wodurch Muskeln und Nerven der Hinterbeine mit Sauerstoff unterversorgt sind. Betroffene Organe können z.B. Niere, Blase und Darm sein und auch Rückenmark und Bauchwand können geschädigt werden. Bei sehr schwerem Verlauf kann es zum Gewebetod (= Nekrose) der Blasen- und Darmschleimhaut kommen, auch eine lebensbedrohliche Fettgewebsnekrose ist möglich.
All diese Funktionsstörungen durch das Abschnüren der hinteren Gliedmaßen bezeichnet man gesammelt als ischämische Neuromyopathie.

Alle Organe, die hinter der Quetschung liegen sind betroffen!                               
 



































 
Was passiert, wenn die Katze aus dem Fenster befreit wird?
 
Durch die Sauerstoffunterversorgung werden hinter der Einschnürung Laktate gebildet, es kommt zur Übersäuerung im Gewebe. Wird die Katze aus dem Kippfenster befreit, können Blut und damit auch Sauerstoff wieder in die hintere Körperhälfte gelangen. Durch die Übersäuerung bilden sich dort Sauerstoffradikale (= für den Körper schädliche/giftige Sauerstoffformen), die zu einem Multiorganversagen führen können. Man kann also sagen, dass die eigentlichen Organschäden erst nach dem Befreien entstehen. Die Katze muss sofort zum Tierarzt gebracht und behandelt werden!
 
Zustand der Katze nach dem Befreien:
 
Manche Katzen können noch auf den Vorderbeinen stehen, in schwerwiegenderen Fällen ist auch das nicht mehr möglich. Meist zeigt sich eine Gangstörung und eine schlaffe Lähmung der Hinterbeine (= Paraparese). Reflexe, wie z.B. der Kniesehnenreflex sind abgeschwächt oder nicht vorhanden. Hintere Pfoten sind gefühllos, kalt und oft bläulich gefärbt (= zyanotisch, durch mangelnde Sauerstoffversorgung). Die Beine können verdickt sein und die Katze reagiert schmerzhaft. Der Puls an der Oberschenkelinnenseite ist vermindert oder nicht vorhanden. Die Katzen schreien häufig vor Schmerzen und atmen durch das Maul. Sind Darm oder Blase geschädigt, kam es also bereits zu einem Absterben der dortigen Schleimhaut, zählen auch blutiger Kot oder Urin zu den Symptomen.
Wichtig: weiß man nicht sicher, ob die Katze im Fenster eingeklemmt war, können diese Symptome auch zu anderen Krankheitsbildern passen.
 
Was kann der Tierarzt in diesem Fall tun?
 
Zunächst einmal eine genaue Untersuchung vornehmen. Vorrang hat immer die Behandlung des Schockzustandes und eine Stabilisierung des Patienten. Es werden Atmung, Puls, Temperatur, etc. überprüft und die Katze wird auf äußerliche Verletzungen untersucht. Kann der Puls an den Hinterbeinen nicht gefühlt werden, kann man mit Hilfe einer Doppler-Ultraschallsonde versuchen, den Puls festzustellen.
Ist der Zustand der Katze stabil genug, kann mit einem Röntgenbild genauer abgeklärt werden, ob Verletzungen am Skelett vorliegen. Mit Kontrastmitteln können Harnblase und Harnleiter auf Röntgenbildern dargestellt werden. Weichteilorgane können bei einer Ultraschalluntersuchung auf Verletzungen untersucht werden. Aber Vorsicht: Nekrosen des Fettgewebes entwickeln sich häufig erst nach ein paar Tagen, Kontrolluntersuchungen (anfangs am besten täglich) sind sehr wichtig!
Weiteren Aufschluss über mögliche Folgen der Quetschung im Fenster, können Blutuntersuchungen im Labor geben: gibt es innere Blutungen? Liegen Entzündungen vor? Kam es zur Laktatbildung? Wurde Kalium durch das Absterben von Muskelzellen freigesetzt? Kam es zu einem Urinrückstau? Wurde das Muskelgewebe geschädigt? uvm.
 
Weitere Folgen der Quetschungen:
 
Neben den bereits genannten Folgen, können noch weitere Probleme auftreten. Wurde beispielsweise der Darm geschädigt, kann es zu einer Bauchfellentzündung (Bauchfell = seröse Haut im Bauchraum) kommen.
Zerstörte Muskelzellen setzten Kalium frei, ein zu hoher Kaliumwert kann zu einer lebensbedrohlich verminderten Herzaktion führen.

Mögliche Folgen einer Kippfensterquetschung

 
Die Therapie:
 
Wie bereits erwähnt hat die Schocktherapie immer Vorrang, sprich die Katze bekommt eine Infusion. Außerdem muss das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen im Körper wieder hergestellt werden. Ganz wichtig ist natürlich auch die Schmerztherapie. Hat die Katze Untertemperatur muss sie vorsichtig wieder aufgewärmt werden z.B. Rotlichtlampen. Die erhöhten Kaliumwerte können mit Hilfe von Glukose mit Insulin, Kalziumglukonat und Natriumkarbonat behandelt werden.
 
Wenn der Zustand der Katze stabil ist kann durch eine Steigerung der Harnbildung zusätzlich der Kaliumwert gesenkt werden. Mit einer Physiotherapie können die Muskeln der Hintergliedmaßen gelockert und die Durchblutung zurück bis in die Pfoten gefördert werden. Weiterhin werden die Gelenke bewegt (Ernährung der Gelenksknorpel) und später werden aktive Bewegungsübungen gemacht.
 
Wie sieht es danach aus? Wie hoch sind die Chancen einer vollständigen Heilung?
 
Etwa 75% der Katzen erholen sich innerhalb von 14 Tagen vollständig, für etwa 25% der Tiere geht die Kippfenstergeschichte nicht so gut aus, sie sterben an den direkten oder späteren Folgen der Quetschverletzung. Deshalb ist schnelles Handeln so wichtig! Es ist empfehlenswert , die Katze stationär überwachen zu lassen und später in sehr kurzen Abständen zur Nachkontrolle zu erscheinen. Die Katze wird mit Medikamenten abgedeckt und auch der Tierhalter kann nach Anleitung durch den Tierarzt zu Hause einfache Bewegungsübungen mit seiner Katze durchführen.
 
Das Kippfenster ist also eine ernst zu nehmende Gefahr für die Katze, deshalb meine Bitte an die Katzenhalter unter Euch: lasst die Katze nicht unbeaufsichtigt in Räumen, in denen die Fenster gekippt sind. Wenn Ihr Eure Katze nicht beaufsichtigen könnt, macht das Fenster entweder ganz auf (wenn die Katze raus darf und natürlich nur im Erdgeschoss!) oder lasst es ganz zu während Ihr nicht zu Hause seid.
Man findet im Internet bzw. in verschiedenen Tierbedarfsläden extra für Kippfenster entwickelte Gitter, die man in den Spalt schiebt, durch diese Gitter passt die Katze nicht durch und kann folglich auch nicht stecken bleiben. Das wäre auch eine  Überlegung wert, wenn die Katze gerne am Fenster sitzt.
 
Ich hoffe der Beitrag war interessant und sorgt für Aufmerksamkeit, wodurch hoffentlich weitere Unfälle dieser Art verhindert werden können.


Sonntag, 12. Juli 2015

Special: Anleitung Katzenangel Griff mit Turks head

Fortsetzung zur Anleitung für die Katzenangel.
Ausgangspunkt: der Griff ist umwickelt und mit Klebeband fixiert.


Jetzt braucht Ihr an jedem Ende vier Stecknadeln (immer zwei gegenüber), die durchnummeriert werden.
Startpunkt ist Nadel 1 unten. Steckt dort das Ende Eurer Paracordschnur fest. Von jetzt an wird der Stab immer gegen den Uhrzeigersinn gedreht.
Von der 1 unten geht es zur 3 oben.
Von 3 oben einmal um den Stab, über die vorherige Schnur drüber zur 2 unten.
(Durchgezogene Pfeile bedeuten immer: über der Schnur durch; gepunktete Pfeile: unter der Schnur durch)














 Von 2 unten über die Querschnur zur 4 oben.
















 Von 4 oben unter der ersten Querschnur durch, dann über die zweite Querschnur drüber zur 3 unten.















 Von der 3 unten, unter der ersten Querschnur durch, über die zweite drüber, zur 1 oben.















Von 1 oben, über Querschnur, dann drunter und wieder drüber zur 4 unten.















 Von 4 unten, drüber, drunter, drüber, zur 2 oben.
















 Von 2 oben, drunter, drüber, drunter, drüber zur 1 unten.
Mit der zweiten Paracordschnur einfach der ersten folgen.
Alles festziehen und taaadaaa fertig ist der Knoten ;) Einfach die losen Enden abschneiden und mit dem Feuerzeug zusammenschmoren.