Samstag, 1. Juli 2017

Es war lange still... was ist passiert?

Ja wo ich da genau anfangen soll, weiß ich jetzt auch nicht so genau, es gibt auf jeden Fall eine traurige Neuigkeit.
 
Also erst mal allem voran: ich war ja 6 Wochen in Namibia und hatte nur schlechten bis gar keinen Internetzugang, meine Familie hat manchmal Tage lang nichts von mir gehört und hat schon Panik geschoben, dass wir irgendwo im Graben liegen, aber alles gut soweit, es war eine wunderschöne Zeit und daran werde ich Euch auch gerne hier teilhaben lassen, die Blogeinträge dazu folgen in den nächsten Tagen und Wochen. Es ging leider nicht schneller, da ich drei 16 GB Speicherkarten voll mit Bildern habe, durch die ich mich erst einmal durchwühlen musste. Abgesehen davon war ich danach noch im Europapark und im Bayrischen Wald unterwegs...
 
Naja und dann noch der eigentliche Schock für mich:
Letzten Samstag war ich am Abend noch ganz normal mit meinem Hund Kimo spazieren und er hat danach wie immer gefressen... Gegen 22 Uhr hat meine Mutter mich gebeten nach ihm zu schauen, da er sehr unruhig war. Als ich seinen Bauch abtasten wollte, zeigte er eine heftige Schmerzreaktion.
Ich war fast die ganze Nacht wach und kümmerte mich um ihn, war sogar noch mal mit ihm spazieren um 3:00 Uhr, weil er raus wollte. Die Situation hat sich bis zum Sonntagmorgen nicht verbessert, deswegen wollte ich mit ihm in die Notfallsprechstunde, sobald die Klinik um 11 Uhr aufmacht. Kurz bevor wir losgefahren sind hat sich sein Kreislauf verschlechtert. Ich hatte bereits, eine Vermutung was er hat, genau so eine Symptomatik habe ich einmal während meinem Praktikum in der Tierklinik gesehen. Meiner Mutter gegenüber wollte ich aber erst einmal nichts in die Richtung sagen, da ich erst Gewissheit haben wollte. Also habe ich zusammen mit meinem Freund den Hund ins Auto gepackt und bin zur Klinik gefahren.
Anhand von meiner Schilderung der Symptome hat der Tierarzt schnell gemerkt, dass ich TFA bin und hat mich gefragt, was ich denke, was es ist. Und so sagte ich, dass ich es für einen Tumor halte. Er stimmte mir zu und das war der eigentlich erste harte Schlag für mich.
Kimo konnte mittlerweile kaum noch laufen, als ich ihn zusammen mit einer TFA der Klinik röntgte.
Die Bilder zeigten eine Umfangsvermehrung im Bereich der Leber und Milz, also genau das, was ich schon einmal gesehen hatte, damals war die Operation nicht erfolgreich.
Der Tierarzt riet mir zum Einschläfern, da die Erfolgsaussicht der Operation so niedrig ist. Und das ist denke ich die schlimmste Entscheidung, die ein Tierhalter treffen muss.
Ich wusste aus eigener Erfahrung wie aussichtslos ein letzter Rettungsversuch ist und trotzdem will man als Tierbesitzer nichts unversucht lassen, aber leiden lassen wollte ich ihn auch nicht.
Mir war klar, dass ich mit der Entscheidung zum Einschläfern nicht leben könnte, wenn ich mir nicht absolut sicher bin, dass es keine Möglichkeit gibt Kimo zu retten.
Aus diesem Grund bat ich um eine Ultraschalluntersuchung, um herauszufinden, welche Organe betroffen sind. Ein Hund braucht die Milz nicht unbedingt, aber ohne Leber geht's nicht.
Während wir auf den US warteten, rief ich meine Mutter an und erklärte ihr die Lage und riet ihr herzukommen, falls sie ihn noch einmal sehen möchte.
Die Ultraschalluntersuchung ergab, dass es ein primärer Lebertumor ist, der sich schon über die Milz ausgebreitet hatte, Metastase in anderen Organen kann man in so einem Fall nicht ausschließen. Eine Operation war somit nicht möglich und als meine Mutter dazu kam, erlösten wir ihn.
Ich hatte immer Angst vor diesem Tag und egal wie oft man als TFA Tiere bis zu ihrem Lebensende begleitet, nichts bereitet einen auf diese Situation vor.
Und somit verlor ich am 25.06.17 meinen langjährigen Begleiter für immer.
Auch die Tage danach waren und sind noch immer schlimm für mich, das Haus fühlt sich jetzt so unglaublich leer an. Es ist ein so merkwürdiges Gefühl nach Hause zu kommen und nicht vom Hund begrüßt zu werden.
Der einzige Trost, den ich habe ist, dass mein Hund 13 schöne Jahre hatte und bis zum letzten Tag top fit war. Wir waren das Wochenende davor sogar noch in den Bergen wandern mit ihm. Ich kann gar nicht in Worte fassen wie sehr ich Kimo vermisse.
 
Und als wäre das noch nicht schlimm genug, kam meine Patin am Dienstag ins Krankenhaus und am Mittwoch musste ich meine Mutter ins Klinikum fahren und mein Auto musste auch noch in die Werkstatt, also im wahrsten Sinne eine sch*** Woche. Jetzt versuche ich mal wieder ein geregeltes Leben auf die Reihe zu kriegen und hoffe, dass nicht wieder jeden Tag was Neues ist und schau mal wies weiter geht.
Einen neuen Hund werde ich mir auf jeden Fall erst mal nicht zulegen, wenn dann einen Pflegehund, aber das hat Zeit, ich konzentriere mich jetzt erst einmal auf meine Ausbildung zur Zootierpflegerin, ich bin mir Sicher, dass ich dort auch ganz viele Fellnasen um mich herum haben werde, die ich ins Herz schließen kann.