Mittwoch, 19. November 2014

Hinter den Kulissen - der Zoo aus einem anderen Blickwinkel

Wer im Zoo nicht nur auf die Gehege und Tiere achtet, sondern mit offenen Augen herumläuft, stellt schnell fest, dass überall Tore, abgesperrte Häuschen und blockierte Wege sind, meist mit diesen "Kein Zugang"-Schildern. Tatsächlich ist der Bereich hinter den Kulissen und Arbeitsbereich der Tierpfleger viel größer, als die Gehege an sich vermuten lassen. Als Volontär im Zoo Zürich erhielt ich einen kleinen Einblick in diesen für den Besucher nicht einsehbaren Bereich.
 
Mein erster Tag startete gleich in einem der riesigen Verwaltungsgebäude direkt neben dem Zoo auf einem extra abgezäunten Gelände. Dort wurden die Volontäre mit Arbeitskleidung und Schlüsseln ausgestattet. Es gab eine kurze Einführung, in der uns Schließfächer, Umkleiden und die Mitarbeiterkantine gezeigt wurden. Dann gings nach draußen, wo wir direkt am Futterlager vorbeikamen. Das Futter wird dort zentral gelagert, um den Überblick über die gewaltige Menge nicht zu verlieren. Jeden Morgen werden dann die Rationen für jedes Revier eingeteilt und zu den jeweiligen Bereichen gebracht, wo sie bis zur Fütterung gekühlt gelagert werden.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ich wurde zu dem Revier, in das ich zuvor eingeteilt worden war gebracht: durch einen Mitarbeitereingang gelangten wir vom abgetrennten Verwaltungs- und Lagerbereich in den eigentlichen Zoo und somit in den Bereich der für Besucher zugänglich war. Um diese Zeit hatte der Zoo allerdings noch nicht geöffnet. Für mich eigentlich die schönste Zeit dort, da es komplett still ist und man nur die Rufe der Tiere hört, die sonst im Lärm der Besucher untergehen.
 
Irgendwann gings dann durch eines dieser mysteriösen Tore und ich fand mich in einem großen Hof wieder. Dort fanden sich zum Beispiel Paletten mit Rindenmull-Säcken, Schubkarren, ein großer Container für Gartenabfälle und Tierhinterlassenschaften uvm.. Mein Weg führte mich von dort aus in eines der Gebäude, wo ich mich in der Futterküche wiederfand. Hier werden alle Futtermittel, die vom Lager aus hierherkommen weiter verarbeitet, also in mundgerechte Häppchen zerteilt oder gekocht und die Rationen für die jeweiligen Fütterungen des Tages werden dort eigeteilt. Die Futtermengen werden von Tierärzten bestimmt und von den Tierpflegern dann jeweils abgewogen. In den Gebäuden eines Reviers befinden sich aber nicht nur Futterküchen, sondern auch jede Menge Werkzeuge, Arbeitsgeräte und die Zugänge zu den jeweiligen Ställen, so müssen die Tierpfleger nicht jedes Mal durch den Besucherbereich gehen, um zu den Tieren zu kommen.
 
In den Bereich, in den ich zugeteilt war fielen auch die Totenkopfäffchen und Gelbbrustkapuziner. Beide Gehege wurden von Wassergräben umgeben, dadurch befand sich hinter den Kulissen auch ein Raum mit Filtern und Pumpen. In den jeweiligen Gebäuden wird dann auch jeweils die Stromversorgung geregelt, also Sicherungen und Schalter für Licht, Wärmelampen, etc..
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Doch das ist noch längst nicht alles, einmal wurde ich losgeschickt um eine Bohrmaschine zu holen. Mein Weg führte mich wieder durch den ganzen Zoo hinter den Verwaltungsbereich. Dort kam ich an dem Bereich der Tierärzte und der Quarantänestation vorbei, sowie an einem Gewächshaus der Gärtner. Dahinter lagen die Werkstätten, die eigenen Schreinereien und andere Handwerksbereiche des Zoos.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Während meinem Volontariat, erlebte ich auch eine Kamelgeburt, ein paar Tage später, als das Jungtier bereits etwas sicherer auf den Beinen war sollten Mutter und Kind gewogen werden. Ich fragte mich wirklich, wie man denn ein Trampeltier wiegt... das erklärte sich dann aber von selbst, als wir beide Tiere zum Elefantenhaus führten, wo sich in einem kleinen Hof eine Elefantenwaage befand, eine große Waage, die in den Boden eingelassen war.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ein Zoo ist also weit größer, als der Besucher denkt und es ist bestimmt nicht leicht, all diese Bereiche zu koordinieren, damit das richtige Futter beim richtigen Tier ankommt, alle Zäune und Gerätschaften in Ordnung gehalten werden etc.
Also wenn Ihr das nächste Mal im Zoo seid und an einem dieser Tore vorbeikommt, dann könnt Ihr Euch sicher sein, dass dort noch einiges dahinter steckt ;).
 
Wenn Ihr mehr zum Thema Volontariat im Zoo lesen möchtet, schaut doch einfach mal bei meinen anderen Posts vorbei:
 
 
 

Samstag, 15. November 2014

Anleitung: Hundehalsband mit "Button Knot" selber machen





























Da meine bestellte Paracord-Lieferung immer noch nicht eingetroffen ist, gibt es heute ein kleines Mini-Projekt dazwischen ;).
In diesem Tutorial zeige ich Euch, wie man ein Halsband mit einem dekorativen "Button Knot", oder auch Knopfknoten, ergänzt.


Was Ihr braucht:

Für das Halsband:
  • 2 Paracordschnüre
  • 1 Klippverschluss
  • 1 Metallring
  • Schere
  • Pinzette
  • Feuerzeug
Für den Knoten:
  • 2 Paracordschnüre (je 60 cm)
  • Schere
  • Pinzette
  • Feuerzeug

Das Halsband:

Das Halsband ist bei mir dieses Mal einfarbig, da der Knoten im Mittelpunkt stehen soll. Das Prinzip ist das Gleiche, wie schon beim Geschirr, hier noch einmal ein kurzer Rückblick:
 










Nach etwa 3/4 Länge des Halsbandes könnt Ihr wie üblich den Ring einfügen:

















Der Button Knot:

Legt nun das fertige Halsband zur Seite und nehmt die beiden 60 cm langen Schnüre zur Hand.






















Achtet darauf, dass beide Schnüre immer parallel verlaufen und sich nicht umeinander wickeln. Zieht am Ende den Knoten fest, indem Ihr Lasche für Lasche langsam und vorsichtig enger zieht.
 
 
Wie kommt der Knoten ans Halsband?
 
Zieht mit Hilfe der Pinzette die vier losen Schnüre durch die Seitenlaschen des Halsbandes. Passt dabei auf, dass sich der Knoten nicht verschiebt, während Ihr an den Schnüren zieht.




























Da auf dem Knoten selbst kein Zug lastet, reicht es aus, wenn Ihr die losen Schnüre jetzt abschneidet und mit dem Feuerzeug zusammenschmort.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wer ganz sicher gehen will, kann die einzelnen Laschen des Knotens auch noch zusätzlich annähen, aber bei mir hält er auch so sehr gut.
 
 












Und schon habt Ihr mit dem Knoten einen interessanten Effekt erzielt! Wenn Euch das Ganze etwas zu schnell ging, da das vielleicht Euer erstes selbstgemachtes Halsband wird, dann könnt Ihr zuerst bei meinen anderen Halsbandanleitungen vorbeischauen, dort sind die einzelnen Schritte noch einmal etwas ausführlicher erklärt. Dort könnt Ihr dann nachlesen  wie das genau mit den Klippverschlüssen und Co. funktioniert ;)
 
 
 
 

Hier noch zwei Fotos, wie das Halsband am Hund aussieht, wie immer aber das Problem, dass mein Hund zu viel Fell hat... ;)


















 
 
Wie immer wünsche ich Euch viel Spaß beim Nachbasteln und freue mich Eure Meinungen und Erfahrungen in Bezug auf dieses Halsband zu hören ;) Euch allen noch einen schönen und entspannten Abend!
 
 

Sonntag, 9. November 2014

Tricktraining: Taschentuch anbieten































Das "Taschentuch anbieten" ist ein Trick der in mehreren Schritten aufgebaut werden muss und dem Hund zu Beginn nicht gerade leicht fällt, da er verschiedene Handlungen kombinieren muss. Vollständig ausgeführt soll der Trick so aussehen:
Auf ein Kommando hin (bei mir ein Nießen) soll der Hund kommen, eine Packung Taschentücher entweder holen, oder aus der Tasche des Hundehalters ziehen und anschließend anbieten.
 
Schritt 1:
 
Zuerst einmal muss der Hund lernen, dass die Taschentuchpackung von Interesse ist. Dazu habe ich ein paar Leckerlis in die Packung gesteckt und diese auf dem Boden vor dem Hund platziert. Mein Hund hat natürlich sofort intensiv die Packung beschnuppert. Immer wenn er sie mit der Schnauze berührte, oder ins Maul nahm, bekam er eine Belohnung. Mein Hund lernte also nach und nach, dass es etwas zu holen gibt, wenn er die Packung aufnimmt. Nachdem er also nach einiger Zeit zielstrebig, von selbst die Taschentücher nahm, konnte ich weiter machen.
 
Schritt 2:
 
Jetzt steckte ich die Packung in die Hosentasche, aber so, dass noch ein Großteil davon herausschaute. Ich setzte mich so hin, dass mein Hund sie problemlos erreichen konnte. Zunächst war er natürlich etwas verwirrt, was er tun sollte, aber nachdem ich ein wenig mit der Packung raschelte, wusste er schnell was Sache war. Anfangs gab es noch jedes Mal eine Belohnung, wenn er die Packung in der Hosentasche berührte, dann nur noch wenn er sie ins Maul nahm. Zwischendurch zog er sie komplett heraus, dann bekam er eine ganz besonders große Belohnung, denn das war ja schließlich das Ziel der Übung. Später wurde auch nur noch diese Aktion belohnt. Immer wenn er die Packung herausgezogen hatte kam mein Markerwort "Fein", dann die Belohnung und abschließend, imitierte ich anstelle eines Kommandos, ein Nießen. Den Vorgang wiederholte ich solange, bis mein Hund das Nießen mit der Aktion "Taschentuch herausziehen" verbunden hatte und dies auf Kommando ausführen konnte.




























Schritt 3:

Jetzt fehlte nur noch, dass er mir die Packung in die Hand legt. Hunde die bereits apportieren können, sind hierbei klar im Vorteil. Hunde die das noch nicht können, kann man durch schnelles hin und her bewegen der Taschentuchpackung zum Spielen animieren, sie versuchen dann die Packung zu fangen und rennen ihr hinterher, wenn man sie wirft. Viele Hunde kommen dann von sich aus wieder mit ihrer "Beute" zurück, wofür man sie natürlich belohnt. Hat der Hund begriffen, dass er die Packung geben soll muss er nur noch alle Schritte kombinieren. D.h. die Taschentücher kommen wieder in die Hosentasche, der Hund bekommt sein Signal (Nießen) und wird dann nur noch belohnt, wenn er das Päckchen sowohl herauszieht, als auch hergibt.


Allgemeines und Grundlagen zum Thema Tricktraining findet Ihr noch einmal  hier.
Ich wünsche Euch noch ganz viel Spaß beim Üben und ein schönes Restwochenende! ;)

Mittwoch, 5. November 2014

Alaskan Husky, Siberian Husky, Schlittenhund, wo liegt da der Unterschied?!

Im letzten Post ging es ja um das Schlittenhunderennen Frankonia Open, in diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal über kleine aber feine Unterschiede zwischen Schlittenhunderassen und Begriffen in diesem Zusammenhang schreiben, da mich als Besitzer eines Siberian Huskys auch immer wieder Leute ansprechen und Dinge fragen, die für mich eigentlich auf der Hand liegen, aber anscheinend nur die Wenigsten wissen... Also, wenn Ihr das nächste Mal einen Husky oder Schlittenhund seht, könnt Ihr mit diesem Wissen so richtig angeben ;)


"Schlittenhund" ist nicht gleich "Husky"!

Als Schlittenhund wird ein Hund bezeichnet, den man als Zugtier vor einen Schlitten spannt, wie der Name schon sagt. Schlittenhund bedeutet aber nicht automatisch Husky, denn vor den Schlitten kann man alle möglichen Hunde spannen, also auch Malamutes, Samojeden, etc. 
Wichtig ist dabei nur, dass der Hund mit kalten Temperaturen auskommt und ausdauernd ist. Eingrenzungen gibt es allerdings bei den Hundeschlittenrennen: je nach Veranstalter sind nur bestimmte Schlittenhunderassen/-kreuzungen zugelassen.

Schlittenhunde im Einsatz


























Auch Husky ist nicht gleich Husky

Der Husky ist die wahrscheinlich bekannteste Schlittenhunderasse, doch nur weil ein Hund den Namen Husky trägt, heißt das noch lange nicht, dass er auch einer ist. 
Es gibt den Siberian Husky und den Alaskan Husky.
Offiziell als Rasse von der FCI anerkannt ist aber nur der Siberian Husky. Der Alaskan Husky bezeichnet keine Hunderasse (nicht von der FCI anerkannt), sondern einen Hundetyp, es  handelt sich bei diesem Hund um eine Kreuzung aus Huskies, aus Alaska stammenden Hunden, Jagd- und Windhunden, mit dem Ziel einen möglichst schnellen und dennoch extrem Leistungsstarken Schlittenhund zu züchten.
Oft mit dem Siberian Husky verwechselt wird auch das deutlich größere und kräftigere Alaskan Malamute (von der FCI anerkannte Hunderasse), ebenfalls kein Husky, aber ein außerordentlich guter Schlittenhund, auch bekannt unter dem Namen "Lokomotive des Nordens".

Siberian Husky






















Hundeschlittenführer und Gespann:

Als "Musher" bezeichnet man einen Hundeschlittenführer, das Gespann ist das "Team". Das Team unterteilt sich noch einmal in die Hunde direkt am Schlitten/Wagen, die sog. "Wheeler", meist die stärksten Hunde im Team. Ganz vorne sind die "Leader" oder auch Leithunde, sie setzen die Befehle des Mushers um und geben das Tempo vor, außerdem besitzen sie einen ausgezeichneten Orientierungssinn und müssen selbstständig den sichersten Weg für das Gespann finden. Die Hunde zwischen Wheeler und Leader nennt man "Swinger".


Der Blaue-Augen-Mythos

Jetzt noch ein kleines Anliegen von mir... Ich höre beim Spazieren immer wieder Folgendes: "Ist das ein Husky? Der hat ja gar keine blauen Augen!" 
Ich weiß nicht woher dieses Gerücht kommt, dass alle Huskies blaue Augen haben müssen. 
Es können beim Siberian Husky sowohl blaue, grüne, bernsteinfarbene, als auch zwei verschiedenfarbige Augen auftreten, alle Färbungen sind zur Zucht zugelassen und nichts ungewöhnliches, aber irgendwie ist das Bild eines blauäugigen Huskys in den Köpfen der Leute felsenfest verankert.  


Naja, ich hoffe der Beitrag war interessant und hat Euch weitergeholfen. Jetzt kennt Ihr den Unterschied zwischen Alaskan Husky, Siberian Husky und Schlittenhund ;)
Der Name "Snowdog" kommt übrigens daher, dass viele Kinder meinen Hund zwar richtig einordnen, aber nicht wissen, dass die Rasse "Husky" heißt, deshalb höre ich immer mal wieder: "Guck mal Mama, ein Schneehund!!!"




Sonntag, 2. November 2014

Ausflugstipp: Schlittenhunde in Aktion erleben

22. Frankonia Open 2014 - Bayrische Meisterschaft off Snow


























Am 15./16.11.14 ist es wieder so weit: in Schönberg bei Lauf a.d. Pegnitz kämpfen wieder rund 100 Teilnehmer mit ihren Hunden und Gespannen bei einem der größten Hundeschlittenrennen Deutschlands um den Sieg.
Die Rennstrecke umfasst 4,8 km und ist ein off Snow-Rennen, d.h: da um diese Jahreszeit noch kein Schnee liegt, treten die Musher mit ihren Hunden mit Wagen, Fahrrad oder zu Fuß an. Die Gespanne umfassen bis zu 12 Hunde. Veranstalter ist der FSSC e.V. (Fränkischer Schlittenhunde Sportclub).

Ein 12er-Gespann bereitet sich für den Start vor


























Ein Besuch lohnt sich wirklich! Das Gelände um den Start- und Zielbereich ist für Zuschauer geöffnet, man kann das Rennen also aus nächster Nähe mitverfolgen. Begehbar ist auch der Bereich, in dem Musher und Hunde mit ihren Wohnwagen übernachten, wer möchte kann sich hier die Hunde ansehen, die auf ihren Einsatz warten, oder bereits von der Rennstrecke zurückgekehrt sind. Interessant ist es auch, die Hundeschlittenführer beim Einspannen der Hunde zu beobachten.
Außerdem gibt es auch diverse Verkaufsstände: neben Essen und Getränken, findet man hier auch Hundebedarfsartikel und Zuggeschirre. 

Auch der Nachwuchs kann bestaunt werden

























Ab zwölf Jahren kostet der Eintritt 6 €.
Wer mit seinem eigenen Hund vorbei kommen möchte, muss allerdings einen Impfpass vorlegen und seinen Vierbeiner an der Leine führen.

Hier noch ein paar kleine Aufnahmen von einem Rennen das ich vor ein paar Jahren selbst mitverfolgt habe ;). Für mich ist das Rennen auf jeden Fall ein Muss für alle Schlittenhundefans!
Weitere Infos zu den Frankonia Open findet Ihr auf der Internetseite des FSSC