Freitag, 14. April 2017

Hyänen Wolfi und Sienna

Tüpfelhyäne Wolfie wurde als verlassenes Jungtier von einem Farmer auf dem Feld gefunden.
Der Farmer nahm Wolfie mit und zog ihn bei sich zu Hause wie einen Hund auf. Doch während Hund vielleicht einmal einen Schuh zerkauen, begann Wolfie, als er größer wurde, die Reifen von den Autos herunter zu beißen und Elektrokabel zu zerkauen. Der Sachschaden wurde immer größer und auch die Gefahr, dass Wolfie sich selbst dabei verletzte stieg.
 
So brachte der Farmer ihn schweren Herzens nach Okutala, wo auch er ein großes Gehege erhielt, da er nie gelernt hatte, wie man in freier Wildbahn überlebt.
 
Lange suchte Okutala nach einer Partnerin für Wolfie und wurde schließlich fündig. Auf einer anderen Lodge sollte der Hyänenbestand reduziert werden. Auf diesem Wege kam Sienna nach Okutala und lebt seitdem mit Wolfie zusammen.
 
Wolfie ist schon immer ganz aufgeregt, wenn das Auto mit dem Fleisch zu hören ist und liefert sich dann ein Wettrennen mit dem Wagen zur Futterstelle ;)


Sienna


Wolfie

Donnerstag, 13. April 2017

Die Leopardenbrüder Itaba und Matla

Im heutigen Post möchte ich Euch die Leopardenbrüder Itaba und Matla vorstellen.
 
Der Grund, warum sie auf Okutala leben, ist ihre Mutter. Sie war ein sog. "Problemtier" (ich mag diesen Begriff eigentlich überhaupt nicht, denn schließlich sind es die Menschen, die den Tieren immer mehr Lebensraum wegnehmen und sich dann beschweren, wenn das Vieh angegriffen wird... aber wie das halt immer so ist: das Tier ist Schuld 😒). Oft werden solche Tiere einfach erschossen oder vergiftet. Die Leopardin hatte noch einmal Glück und wurde mit einer Kastenfalle gefangen.
 
Man fand sogar sofort einen Platz für sie, an dem sie wieder freigelassen werden konnte, allerdings brachte sie am zweiten Tag in der Zwischenstation Itaba und Matla zur Welt.
 
Das machte die ganze Situation unglaublich kompliziert, denn nun musste schnell eine Entscheidung getroffen werden. Würde man die Leopardin mit den Jungen wie geplant frei lassen, würden die Jungen sehr wahrscheinlich nicht überleben, da das Muttertier das neue Gebiet nicht kannte und noch kein Versteck für die Kleinen hatte, sowie die Wasserstellen und Beutetiere erst ausfindig machen müsste.
Die zweit Möglichkeit wäre gewesen, sie zurück zu behalten, bis Itaba und Matla alt genug wären, würde bedeuten, dass sich die Leopardin zu sehr an Menschen gewöhnen würde und aufgrund ihrer Vorgeschichte nicht mehr ausgewildert werden könnte.
 
Und so entschied man sich für einen Mittelweg: die Leopardin wurde wie ursprünglich geplant sofort wieder freigelassen, so kann sie weiterhin ein Leben in Freiheit leben und es besteht die Hoffnung, dass ihre zukünftigen Würfe auch in freier Wildbahn aufwachsen können.
 
Itaba und Matla wurden von Hand aufgezogen, da sie keine Überlebenschance in der Wildnis hatten und das der einzige Weg war, dass sie überleben können.
Da handaufgezogene Raubkatzen sich in der Wildnis nicht zurecht finden, weil sie nie gelernt haben zu jagen, wurde ein Platz für die Leopardenbrüder gesucht, in dem sie möglichst viel Freiraum haben.
So kamen sie nach Okutala und leben seitdem in einem 24 Hektar großen Gehege, das sogar einen gesamten Hügel mit einschließt.
 
Leoparden sind strikte Einzelgänger, doch bei dieser Gehegegröße können sich die beiden problemlos aus dem Weg gehen, nur zur Fütterungszeit kommen sie an den Zaun  und werden aus Sicherheitsgründen in zwei kleineren Gehegen getrennt von einander gefüttert.
 

Dienstag, 11. April 2017

Etosha Nationalpark

Heute ging es für zwei Tage in den Etosha Nationalpark, natürlich eines der Highlights meines Namibiaaufenthaltes!

Etosha ist Oshivambo für "großer weißer Platz" und bezieht sich auf die riesige Etosha-Pfanne, die 4760 km² von den insgesamt 22.275 km² einnimmt und vollständig mit Salz bedeckt ist. Im Etosha Natonalpark leben 114 Säugetierarten, 340 Vogelarten, 110 Reptilienarten und 16 unterschiedliche Amphibien. Was wir alles in diesen zwei Tagen entdeckt haben, könnt ihr Euch auf den Bilden ansehen ;)

Strauß in der Etosha-Panne



Gabelracke

Südliche Giraffe

Gnus

Großer Singhabicht


Löwin



Paradieskraniche

Schabrackenschakal


Schwarznasenimpala



Spitzmaulnashorn beim Schlammbad





Kämpfende Springböcke



Straußenweibchen




Straußenmännchen

Wasserloch








































































Auf dem Rückweg nach Okutala mussten wir auf der Autobahn eine Vollbremsung hinlegen, da sich ein Kapwaran seelenruhig auf dem heißen Teer wärmte. Das Auto kam gerade noch so, einen Meter vor dem Reptil zum stehen, woraufhin wir promt angefaucht wurden, ehe der Waran ganz gemütlich die Straße überquerte und im hohen Gras verschwand ;)

Kapwaran

Montag, 10. April 2017

Elephant-Sanctuary

Okutala setzt sich auch für Elefanten ein. Im eigenen Elephant-Sanctuary werden verwaiste Elefanten aufgenommen und auf die Auswilderung vorbereitet.
Das bringt natürlich auch Regeln für die Volontäre mit sich, zum Beispiel, dass die Tiere nicht aus der Hand gefüttert werden dürfen.
Jeden morgen wurde das Gemüse für die Elefanten geschnitten und dann gings mit dem Auto zur Anlage. Wer vielleicht denkt, dass ein Pferd viel Arbeit macht... die fünf Elefanten dort, hinterlassen so viel Dung, wie 40 Pferde. Dementsprechend waren wir hier immer ganz schön mit Ausmisten beschäftigt. In der Zwischenzeit kamen die Elefanten aus Sicherheitsgründen in ein Nebengehege gesperrt, oder ganz rausgelassen.
Neben Gemüse bekommen die Elefanten auch jede Menge Luzerneheu und Kameldornschoten und bergeweise Äste.
Die Schoten werden zusammen mit dem Gemüse überall im Gehege versteckt um die Tiere zu beschäftigen. So müssen sie auch Steine und Baumstämme bewegen um an die Leckerbissen zu kommen.
 
Kameldornschoten und Gemüse für die Elefanten
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Im Moment leben im Elephat-Sanctuary Dumbo, Tala, Stouter und Loxy. Sie sind alle zwischen vier und fünf Jahre alt und somit aus Elefantensicht im Vorschulalter. Die vier sollen, wenn sie etwas älter sind in ein anderes Gebiet auf Okutala gebracht werden, wo eine einsame Elefantenkuh lebt. Elefanten können über sich über sehr weite Distanzen miteinander verständigen und es spricht vieles dafür, dass die vier mit der Elefantenkuh bereits in Kontakt sind und kommunizieren. Die Hoffnung ist, dass die Elefantenkuh die Führung über die kleine Herde übernimmt und für eine ordentliche Erziehung sorgt, denn ohne so eine Erziehung, werden ausgewilderte Elefanten oft zu "Problemtieren" und eine Gefahr für Menschen, da sie keinen Respekt mehr vor ihnen haben. Die Elefantenkuh ist äußerst scheu und meidet Menschen, also optimale Bedingungen für eine Auswilderung. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass alles klappt.








Gemeinsames Schlammbad















































 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Und dann war da noch Khoadi ;). Khoadi ist zwei Jahre alt und hat ein schlimmes traumatisches Erlebnis hinter sich. Wie leider so oft kam es zum Konflikt zwischen Mensch und Wildtier und die Farmer wollten eine Elefantenherde bei sich einfach nicht haben. Khoadis Herde wurde mit Schüssen von einem Wasserloch vertrieben, nur der Kleine blieb alleine zurück, er konnte mit der Herde nicht mithalten. So irrte er alleine umher und als die Herde zurück kam um ihn zu suchen, war er bereits nicht mehr dort und so zogen die Elefanten ohne ihn weiter. Eigentlich sein Todesurteil, da er noch immer auf Milch angewiesen war.
Doch er wurde gefunden und, da man die Herde nicht mehr ausfindig machen konnte, nach Okutala gebracht. Eine tierärztliche Untersuchung ergab, dass Khoadis Hinterbeine verkrümmt und nicht richtig verwachsen sind, deshalb konnte er damals nicht mit der Herde mitrennen. Außerdem war er stark verwurmt und in sehr schlechtem Allgemeinzustand.
Elefanten haben eine unglaublich starke Bindung zu ihren Familienmitgliedern. Khoadi hat den Verlust seiner Herde nie ganz überwunden und leidet seitdem an Depressionen. Seine neue Bezugsperson ist die Tierärztin, die, seit er auf Okutala ist, jede Nacht bei ihm im Stall schläft. Hat sie mal ein oder zwei Tage aufgrund ihrer Arbeit nicht so viel Zeit für Khoadi, stellt er sofort das Fressen ein.
Khoadi`s Beine haben sich verbessert und die Tierärztin hofft, dass sich die Verkrümmung herauswächst und Khoadi somit eines Tages wieder normal laufen kann. Dann besteht die Möglichkeit, die anderen vier Elefanten noch etwas länger zurückzubehalten und Khoadi mit ihnen zusammen auszuwildern, schließlich versteht er sich sehr gut mit ihnen. Ändert sich an Khoadis Situation nichts, wird er keine Überlebenschancen in freier Wildbahn haben. Aber auch dann hat er mit Okutala einen schönen Ort gefunden, eben weil die Elefanten hier auch freilaufen dürfen und er super versorgt wird.

Khoadi

Sonntag, 9. April 2017

Servalbaby Loshi

Dieser Post dreht sich um einen besonders süßen Okutalabewohner, der unsere Herzen im Sturm erobert hat, der kleine Serval Loshi.
 
Von einem Raubtier war der kleine Loshi noch weit entfernt, man bekam bei seinem Anblick eher einen Zuckerschock. Loshi war taub und hatte Gleichgewichtsprobleme, aus diesem Grund konnte er in freier Wildbahn nicht überleben, die Hoffnung war, dass die Problematik nachlassen würde und er eines Tages vielleicht doch noch freigelassen werden könne.
Neben der Fütterung, waren wir X-plorer vor allem hier für eines da: wir waren die Spielkameraden, des kleinen Wollknäuls, damit ihm in seinem Gehege nicht langweilig wird. Und da kam dann die Katze durch, denn alles was sich bewegt wird gejagt. Notdürftig bastelte ich aus Federn, die die Papageien verloren hatten, Seilen und einem Akatzienstock eine Katzenangel für ihn, der Loshi besonders gerne nachjagte.
Eines morgens kam die Tierärztin mit ihm auf dem Arm in den Prep-Room und drückte ihn mir in die Hand. Loshi hatte sich etwas in die Leftze gespießt und so assistierte ich bei meiner ersten Wildtierbehandlung ;) Und mal ganz ehrlich, der kleine Serval verhielt sich viel ruhiger als so manche Hauskatze die ich in meiner Zeit als TFA so halten musste.
 
Leider ging es Loshi plötzlich schlechter und er musste in die Klinik (zunächst verdacht auf Hirnhautentzündung), bis zu unserer Abreise haben wir ihn nicht mehr gesehen und natürlich sehr vermisst. In der ersten Woche unserer Rundreise erreichte uns dann die Nachricht der Tierärztin, dass Loshi an den Folgen seiner schweren Erkrankung verstorben ist. Das hat uns schwer getroffen und wir bedauern zutiefst, dass Loshi nie die Möglichkeit hatte, ein Leben in freier Wildbahn zu führen.
Ruhe in Frieden, kleiner Kämpfer.