Samstag, 19. Juli 2014

Let`s draw: Lusitano




















Heute ein etwas anspruchsvolleres "Let`s draw" mit einer der, wie ich finde, schönsten Pferderassen, dem Lusitano.
Die Schwierigkeit bei diesem Bild liegt vor allem wieder in der optischen Verkürzung, da das Pferd auf den Betrachter zu kommt. Generell sind Pferde, aufgrund ihrer Proportionen nicht ganz leicht zu zeichnen. Außerdem sind sie sehr kraftvolle Tiere, die nur aus Muskelmasse bestehen zu scheinen, das macht das Schattieren zu einer kleinen Herausforderung. Ich hoffe, dass ich Euch diese wunderschönen Tiere trotzdem, als Zeichenmotiv näherbringen kann.

Ich beginne, wie eigentlich fast immer mit dem Kopf. Dazu zeichne ich ein Kreuz, an dessen unterem Ende ein Kreis liegt.
Für die Konturen und Hilfsliniern benutze ich wie immer einen HB-Druckbleistift (0,7), ein normaler gespitzter HB-Bleistift reicht auch völlig aus.
Im Gegensatz zu den weichen, runden Formen des übrigen Körpers, ist der Kopf des Lusitano sehr eckig. Vom Kreis ziehe ich eine Linie um alle Endpunkte des Kreuzes, so dass eine Art "Sarg" entsteht. Das ist die Grundform des Kopfes, mit zwei weiteren Linien, lasse ich alles etwas dreidimensionaler erscheinen. Die zwei kleinen Kreise deuten die Augen an.
Nun forme ich den Kopf aus diesem Grundgerüst heraus. Mit zwei Dreiecken schaffe ich die Hilfslinien für die Ohren.
Die Mähne deute ich erst nur grob mit ein paar Strichen an, wichtig ist hierbei, dass die Haare immer in die gleiche Richtung fallen, jeweils nach links und rechts der Mittelachse.
Außerdem kommen noch zwei Ovale für die Nüstern hinzu.
Mit weiteren Strichen habe ich die Sehnen und Muskeln im Gesicht angedeutet. Es gibt kaum ein anderes Tier, bei dem man diese so deutlich erkennen kann.
Eine leicht geschwungene Linie bildet den Hals und ein großer Kreiswird zum Grundgerüst des Pferdekörpers.

Das Zeichnen der Beine habe ich in mehrere Teilschritte unterteilt. Zunächst die Vorderbeine. Das vom Betrachter aus gesehene, linke Bein ist gestreckt, deshalb liegt der Kreis für das Schultergelenk etwas tiefer, als der des rechten Beines, da dieses hochgezogen wird.
Mit zwei Ovalen stelle ich de oberen Teile der Beine dar, die nächsten Kreise werden später zu den Kniegelenken.
Nun noch einmal das gleiche Spielchen mit dem unteren Teil der Beine und den Knöcheln.
 Pferde laufen nicht wie wir auf dem ganzen Fuß, sondern nur auf den Zehen, die in diesem Fall zusammengewachsen sind und den Huf bilden, deshalb geht es noch weiter nach unten, der Huf kommt später dazu.
Jetzt zeichne ich Linien um das gesamte Gebilde herum, wodurch die Übergänge weich werden.
 Ohne die Hilfslinien sieht das Ganze dann so aus.
Am Körper habe ich in der Zwischenzeit weitere Hilfslinien für den Muskelverlauf eingezeichnet, sie sind später eine Orientierungshilfe beim Schattieren.
Als Nächstes kommen die Hinterbeine. Hier mache ich eigentlich auch nichts anderes, als Kreise für die jeweiligen Gelenke zu zeichnen und diese dann zu verbinden.

 Mittlerweile habe ich auch noch die Hufe dazugezeichnet und den Schweif angedeutet.
Jetzt geht es auch schon ans Schattieren (Bei mir wie immer mit B und H3). Das Innere des Ohrs fülle ich nicht komplett in der dunkelsten Stufe aus. Bei der Mähne geht es nicht darum, die einzelnen Haare zu zeichnen, sondern viel mehr die Stellen zwischen den Haaren dunkel einzufärben.
 Die Mitte des Kopfes liegt im Licht und wird deshalb am hellsten bleiben. Links und rechts geht es jetzt darum, die Muskeln einzuzeichnen. Die dunklen STellen sind immer die nach außen gewandten.
 Auch die Nüstern fülle ich nicht komplett schwarz aus, das lässt sie plastischer wirken.
 Am Hals achte ich vor allem auf die Übergänge der Schatten und lege alle Linien bogenförmig an, auch das lässt das Pferd dreidimansionaler wirken.
Zu den nächsten Bildern schreibe ich nichts mehr, da das Prinzip immer das Gleiche ist. Ich nehme mir nach und nach bestimmte Stellen vor, wer sich unsicher ist kann auch erst einmal bei meinem "Let`s draw: Großer Tümmler" vorbeischauen, dort gehe ich genauer auf die Grundlagen ein.





Zum Abschluss ziehe ich den Schweif noch dunkler nach und schattiere die Hufe. Die Stellen, die ich betonen möchte fahre ich noch einmal etwas nach, da das Auge immer von den dunkelsten Stellen angezogen wird.
Und schon gallopiert mein Lusitano über das Zeichenbrett ;)

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