Donnerstag, 5. Juni 2014

Himalaya - Die Heimat des Schnees

Die Menschen besiedeln mittlerweile fast alle Klimazonen und haben gelernt unter extremen Bedingungen zu leben. Einige Gebiete unserer Erde sind dennoch so lebensfeindlich, dass es für uns unmöglich ist, dort auf Dauer zu leben. 
Einer dieser Orte ist das Himalayagebirge, das mit dem Mount Everest (8848 m) den höchsten Berg beinhaltet. Himalaya ist ein Wort aus dem Sanskrit und bedeutet übersetzt "Heimat des Schnees". Die Menschen leben dort bis zu einer Höhe von ca. 4300 m, da in höheren Gebieten der Anbau von Nahrungsmitteln nicht mehr ausreichend, bzw. gar nicht mehr betrieben werden kann. 
Umso erstaunlicher ist es, dass Tiere sich noch viel höher vorgewagt haben und dort erfolgreich überleben können. Sie haben sich im Laufe der Zeit perfekt an die extremen Lebensräume angepasst. Doch wer wagt sich am weitesten hinauf?


Bis zu 4000 m: Kleiner Panda

Der Kleine Panda bevorzugt Bambuswälder und überschreitet deshalb die Baumgrenze nicht. Die Katzenbären sind dämmerungs- und nachtaktiv und leben einzelgängerisch.
Haupnahrungsquelle ist Bambus, aber auch Insekten, Beeren, Wurzeln und andere Kleintiere stehen auf dem Speiseplan. Eigentlich ist der Verdauungstrakt des Katzenbärs gar nicht für den nährstoffarmen Bambus ausgelegt, deshalb müssen sie zum einen eine sehr große Menge davon zu sich nehmen, zum anderen aber auch sehr lange Ruhepausen zum Verdauen einlegen, da der Vorgang sie viel Energie kostet.
Die Kleinen Pandas sind außerordentlich gute Kletterer und halten sich meist auf moos- und flechtenbewachsenen Bäumen auf, dadurch sind sie mit ihrem rötlichen Fell bestens getarnt. Tagsüber kann man sie lang ausgestreckt in Astgabeln liegen sehen.
Die Tiere gelten, aufgrund von Lebensraumverlust und Bewilderung wegen des Fells, als gefährdet.





Bis zu 4500 m: Takin

Takine sind aufgrund ihrer stämmigen kurzen Beine und den breiten Hufen äußerst trittsicher. Das dichte, zottige Fell ist mit öligem Hautfett bedeckt und schützt sie so vor dem feuchtkalten Klima. Takine sind sehr gesellig und leben in Gruppen von bis zu 30 Tieren.
Sie fressen, was der Lebensraum in diesen Höhen noch zu bieten hat: Gräser, Kräuter, Blätter und Knospen; im Winter müssen die Takine notgedrungen auch mit Zweigen und Nadelblättern auskommen. Um an ihre Nahrung, sowie wichtige Salz- und Mineralquellen zu kommen bewegen sich die Takine entlang ihrer bereits festgetretenen Pfade.

Die Hauptbedrohung für diese Tiere stellt hauptsächlich die Bejagung durch den Menschen dar.






























Bis zu 6000 m: Schneeleopard

Der Schneeleopard ernährt sich von Huftieren, wie zum Beispiel dem Blauschaf und verschiedenen Nagetieren des Hochgebirges. Im Winter zieht er seiner Beute in tiefer gelegene Gebiete hinterher.
Das dicke Fell schützt die Katze vor eisigen Temperaturen von bis zu -40 °C und sorgt für eine perfekte Tarnung auf dem felsigen Untergrund.
Darüber hinaus besitzen Schneeleoparden eine außergewöhnliche Sprungkraft und können bis zu 16 m weit springen.
Sie leben einzelgängerisch und bewegen sich in Revieren von 20 bis 40 km², bei kleinen Beutetierpopulationen können die Streifgebiete auch erheblich größer ausfallen.
Auch für den Schneeleoparden ist das Wildern die größte Bedrohung.











Bis zu 7800 m: Bartgeier

Die bis zu 7 kg schweren  Bartgeier ernähren sich von Aas und Kleintieren, sowie von Knochen, wobei sie diese, bis zu einer Länge von 30 cm, im Ganzen herunterschlucken können. Um an das Knochenmark zu gelangen, lassen die Greifvögel diese aus der Luft auf Felsen fallen.
Als Aasfresser sind sie auch auf andere Raubtiere, wie z.B. Schneeleoparden und Wölfe angewiesen.
Sie bevorzugen den Lebensraum oberhalb der Baumgrenze aufgrund der großen Höhenunterschiede, steilen Felswände und der guten Thermik. Außerdem können sie in den unzugänglichen Felsspalten ungestört brüten.
Der Bartgeier wurde Gebietsweise bereits ausgerottet, vor allem, da man früher glaubte er würde Lämmer und kleine Kinder töten. Mittlerweile gibt es diverse Wiederansiedlungsmaßnahmen dennoch ist der Bartgeier sehr selten geworden und leidet, durch das immer weitere Vorderingen der Menschen in seinen Lebensraum, immer stärker an Nahrungsknappheit.




Diese vier einzigartigen Tierarten sind natürlich nicht die einzigen Überlebenskünstler im Himalayagebirge, aber sie haben, wie leider viele andere Tiere auch, eines gemeinsam: ihre Bestände nehmen immer weiter ab, da der Mensch in ihren Lebensraum vordringt. Manche dieser Tiere sind uns nur durch Zucht- und Wiederansiedlungsmaßnahmen erhalten geblieben und es wäre schade, wenn sie ganz verschwinden würden. Ich kann nur hoffen, dass sich mehr Leute für den Schutz unseres Planeten einsetzten und sei es nur, indem sie andere Leute auf die Probleme aufmerksam machen, weil die öffentliche Aufmerksamkeit der erste Schritt in die richtige Richtung ist. Ich hoffe auch, dass die Menschheit den wahren Schatz unserer Erde erkennt, bevor es zu spät ist! Denn kein Geld und keine noch so kostbaren Rohstoffe können eine ausgestorbene Tierart zurückholen und nichts auf dieser Welt könnte die entstandene Lücke füllen, da jedes Lebewesen nun einmal einzigartig und unersetzbar ist.

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